Erschienen in Ausgabe: No 41 (7/2009) | Letzte Änderung: 21.11.13 |
Marie-Sophie Lobkowicz, Ich werde da sein, wenn du stirbst, Eine Liebesgeschichte, Pattloch Verlag, München 2008, ISBN 978-3-629-02174-8
von Dörte Fehling
In ihrem Buch
„Ich werde da sein, wenn du stirbst, Eine Liebesgeschichte“ erzählt die junge
Autorin ein kurze, aber wunderbare authentische Liebesgeschichte, die
überschattet ist von der tödlichen Krankheit des von ihr geliebten Mannes. Sie
spielt in Wien, eingebettet in das unbeschwerte Leben der damaligen Studentin.
Auf einer kleinen Feier in der Wohngemeinschaft ihres Bruders lernt Isi den 29
jährigen Conte kennen, der zu einer Krebstherapie aus Deutschland nach
Österreich gekommen ist. Zu diesem Zeitpunkt besteht schon keinerlei Aussicht
mehr auf Heilung und obwohl Isi das weiß, verliebt sie sich ihn den charmanten
jungen Deutschen. Doch beide haben Angst, sich ihre Gefühle einzugestehen. Er
weiß, dass er sterben wird, und möchte die junge Frau nicht an eine Liebe
binden, die ohne Zukunft ist. Doch ihr wird klar: Ihre Liebe ist stärker; sie
muss gelebt werden, unabhängig davon, wohin sie führen und was ihr Preis sein
wird. Von Anfang an steht das Leiden von Conte im Mittelpunkt der Beziehung:
Schmerzen, eine spezielle Diät, um die schleichende Vergiftung des Körpers,
hervorgerufen durch den Krebs in der Leber, aufzuhalten, Medikamente, ein ominöse
Therapie tief unter der Erde sind ständiger Begleiter. Doch die Liebe der
beiden wird stärker und schließlich verspricht sie ihm: „Ich werde da sein, wenn
du stirbst!“ Und dann beginnt für beide ein ebenso süßes wie bitteres Miteinander
– bis die Stunde des Abschieds gekommen ist.
Das
Erinnerungsbuch von Marie-Sophie Lobkowicz, die ihren geliebten Freund bis
zuletzt begleitet und ihn schließlich in die Hände Gottes gibt, ist eine
eindrucksvolle Parabel von der Kraft der Liebe. Diese Liebesgeschichte ist
keine große, schmalzige Literatur, im Gegenteil, sie beschreibt die schönen
Momente und die des Kummers und der Angst aus einer natürlichen
Selbstverständlichkeit, dass zwei Menschen füreinander da sind.
Das schlicht
geschriebene 'Erinnerungsbuch' im Stil eines Tagebuches besticht durch seine
Ehrlichkeit, eine Ehrlichkeit, die nicht nur eine beeindruckende
Liebesgeschichte im Angesicht des Todes beschreibt, sondern auch vom festen
Glauben und Gottvertrauen handelt, aus denen Isi und Conte immer wieder
Hoffnung schöpfen. In ihren Gebeten findet die junge Studentin, die notwendige
Kraft, das alltägliche Leid zu verkraften. Und sie ermöglichen auch eine Art
Akzeptanz des unsäglichen Schmerzes, einen geliebten Menschen zu verlieren. Auf
wunderbare Weise schildert sie die selbstlose Hilfsbereitschaft ihrer Familie
und ihrer Freunde. Diese stehen beiden auch bei ihrem letzten gemeinsamen Weg
bei, als Conte in den Armen von Isi stirbt.
Marie-Sophie
Anna Kaspara Prinzessin Lobkowicz, wie ihr hergebrachter Adelsname lautet,
entstammt einer traditionsreichen süddeutsch-böhmischen Familie. Nach ihrem
Studium der Geschichte in Salzburg und Wien ist "Ich werde da sein, wenn
du stirbst, Eine Liebesgeschichte" ihr erstes Buch.
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