Erschienen in Ausgabe: No 44 (10/2009) | Letzte Änderung: 12.09.09 |
von Sophie Bartholome
„Kamasutramaschine“ - dieser Name lässt die verschiedensten
Assoziationen zu. Doch das jener in erster Linie mit Kunst in Verbindung steht,
lässt sich nur schwer erahnen. In der neuen Ausstellung der Galerie Kunsthof in
Jena werden kinetische Objekte und die Malerei von dem Künstler Clemens Hegler
noch bis zum 11. Oktober präsentiert.
Ob offen oder geschlossen, Mann oder Frau, Statik oder
Dynamik: Clemens Hegler versucht in seinen Arbeiten Gegensätze zu vereinen.
„Der Mensch sollte sich auf Zwangsläufigkeiten einlassen können“, sagt der
Künstler und setzt es auch selbst in seinen Arbeiten um. Durch die Schwerkraft
und das stetige Drehen der Leinwände entstanden Bilder, welche ein leichtes
Karomuster aufweisen. Die beispielsweise vorher gemalte Landschaft ist nur noch
schwer zu erkennen. Für Clemens Hegler gibt es aber in jedem Chaos immer eine
Ordnung und darum nannte er alle seine Bilder „Ordnung aus Chaos“. Die Menschen
suchen häufig nach Erklärungen, ob in der Wissenschaft oder Kunst. Dabei
sollten sie nicht vergessen, dass es einige „Ebenen“ im Leben gibt, welche
unerklärlich sind. Doch dies hinzunehmen, ist oft nicht einfach – und das war
seine Inspiration.
„Für mich ist es das Schönste, in der Natur spazieren
zugehen oder meine eigenen Bienen zu beobachten. Das Summen ist unglaublich
beruhigend“, sagt Clemens Hegler. Die Menschen sollten sich mehr Zeit für sich
selbst nehmen. Aufgrund dessen wurden Maschinen von ihm konstruiert, welche
selbstständig arbeiten. Mit einer einzigen Münze können drei Maschinen
gleichzeitig in Bewegung gesetzt werden und den ganzen Raum mit lauten
Geräuschen erfüllen. Seine „Kleinplaneten“, wie er sie selbst nennt, sind
Metallkonstruktionen, welche von ihm zusammengeschweißt worden sind. Diese
Objekte stellen Individuen dar. Jeder Mensch lebt in seiner „eigenen“ Welt und
verdeutlicht wird es dadurch, dass jeder Planet andere Elemente beinhaltet.
Seit 30 Jahren ist Clemens Hegler nun Künstler und wollte
auch nie einen anderen Weg einschlagen. Mit 12 Jahren begann er mit der
Ölmalerei und zwei Jahre später mit dem Schweißen.
„Andere haben sich früher in diesem Alter, sobald sie Geld
hatten, lieber ein Moped gekauft. Ich jedoch wollte ein Schweißgerät.“.
Aufgrund dessen hat Clemens Hegler vielleicht auch ein Motorrad
zusammengeschweißt, welches am Eingang der Ausstellung zusehen ist.
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