Erschienen in Ausgabe: No 69 (11/11) | Letzte Änderung: 14.02.13 |
von Siegmar Faust
Herrn
Siegfried Halke
Kahrener Straße 29
03051 COTTBUS
Werter Herr Halke,
Sie „grundsätzlich fleißiger
Werktätiger“, wie Sie sich ja bezeichnet wissen wollen, würden es also nicht
gern haben, wenn Opfer oder Widerstandskämpfer der 1. deutschen Diktatur in die
Schulen gingen, um über die Verbrechen des NS-Regimes und die massenhaften Menschenrechtsverletzungen
zu berichten? Ich muss der Logik halber nachfragen, denn hinter dem „Führer“
Adolf Hitler standen ja massenhaft die „grundsätzlich fleißigen Werktätigen“
oder völkisch gesprochen: die Mehrheit des „Volkes“, was man von den kommunistischen
Führern, ausgenommen zeitweise Fidel Castro, weniger behaupten kann. Das sagte übrigens
auch die alte Kommunistin und Schauspielerin Steffie Spira (1908-1995) während
der Protestdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz am 4. November 1989.
Auch nach dem
ruinösen Zusammenbruch des Nazi-Regimes gab es selbst in der DDR Familien, die
das 3. Reich „regelrecht beschönigt“ haben, wegen der geringen Kriminalität,
wegen der Autobahnen, wegen des Abbaus der Arbeitslosigkeit oder weil man
selber ganz gut von dem System profitiert hatte. Solches durfte man jedoch
nicht laut sagen, denn sonst konnte man wegen „staatsfeindlicher Hetze“ in eine
Ihrer Arbeitsstätten, also in jene berüchtigten Strafanstalten (unter
Verwaltung des MdI) gesperrt werden, in denen viele politische Gefangene
einsaßen, wie im „Roten Ochsen" Halle (Saale), in den Zuchthäusern Bautzen
II, Brandenburg-Görden, Cottbus, Fort Zinna, Naumburg (Saale), Stollberg-Hoheneck
(nur Frauen), Torgau, Waldheim oder in der Militärstrafanstalt Schwedt (Oder),
um nur einige aufzuzählen, von den 17 Stasi-Untersuchungshaftanstalten ganz zu
schweigen.
Doch es wurden
mit der Zeit immer weniger, die wegen § 106, Absatz 4, also wegen der Verherrlichung
des „Faschismus oder Militarismus“ mit Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu
fünf Jahren bestraft worden waren, dafür immer mehr wegen der anderen Absätze
des § 106, die zum Beispiel das Einführen, Herstellen, Verbreiten oder
Anbringen von „Schriften, Gegenständen oder Symbolen, die die staatlichen,
politischen, ökonomischen oder anderen gesellschaftlichen Verhältnisse“ der
DDR angeblich „diskriminieren“ unter hohe Strafen stellten, weil dieser
Paragraph ein Verbrechen darstellte. Erst nach dem Zusammenbruch des
SED-Staates entpuppten sich manche Funktionärskinder und FDJ-Funktionäre als
potenzielle und tatsächliche Neonazis, weil es eben so ist, dass sich die
Diktaturen, selbst wenn sie sich als Gegensatz verstehen, ähnlicher
untereinander sind als Ihnen lieb sein mag.
Alle
bedeutenden kommunistischen Führer, die den „neuen Menschen“ schaffen wollten
(was Hitler übrigens auch anstrebte) und vorgaben, die von Ausbeutung befreiten
Arbeiter und Bauern, also die ehemalige Mehrheit der Bevölkerung, in die
„klassenlose Gesellschaft“, also ins Paradies zu führen, entpuppten sich als
die größten Massenmörder der Geschichte: Lenin, Trotzki, Dserschinski,
Stalin, Mao Zedong, Kim Il Sung, Pol Pot, Tito, Ceausescu, Gottwald, Castro
bis hin zu „Che“ Guevara, der als Arzt „nur“ etwa 1.000 Menschen als „Revolutionär“
umlegte (exilkubanische Schätzungen gehen von bis zu 2000 Getöteten aus). Einen
Brief unterzeichnete er im April 1955 sogar mit „Stalin II“, weil er den
sowjetischen Generalissimo als „genialen Führer und Lehrer
der Partei, als den großen Strategen der sozialistischen Revolution,
Heerführer und Freund aller Menschen“ verehrte, wie leider so viele Intellektuelle
rund um den Globus. Die SBZ/DDR-Funktionäre und ihre Diener wurden durch die
stalinistische Besatzungsmacht Teil dieses Moskauer Verbrechersyndikats. Die
Bevölkerung musste auf deutschem Boden in einem Jahrhundert zwei totalitäre
Diktaturen ertragen. Die weltweiten kommunistischen Verbrechen mit
mindestens 80 Millionen Menschenopfern als „Klassenmord“ im Gegensatz zum „Rassenmord“
während der nationalsozialistischen Diktatur legen die Analogie eines „roten
Holocaust“ nahe. (Vorsicht: Eine Analogie kann weder als Apologie noch als Gleichsetzung
gedeutet werden!)
Im Juni 1953 wäre der Spuk
vorbei gewesen, wenn die Besatzer nicht brutal ihre Panzer eingesetzt hätten.
1961 musste man die sich verdünnisierende Bevölkerung einmauern, um sie nicht völlig
zu verlieren. Bis zum Bau der Mauer am 13. August 1961 kehrten rund
2,5 Millionen Mitteldeutsche ihrer Heimat den Rücken. Das Versperren
beruflicher Perspektiven für den bürgerlichen Mittelstand, die allgemeine politische
Drangsalierung, Zwangskollektivierung, Militarisierung des Alltags, Misswirtschaft
und die systematisch betriebene religiöse und kulturelle Entwurzelung lösten
eine beispiellose Fluchtbewegung aus. Allein in den ersten 12 Jahren ihres
Bestehens verlor die DDR ca. 13 % ihrer Bevölkerung. Zynisch wurde die Mauer
als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet, obwohl jeder, der Augen im
Kopfe hatte, sehen konnte, dass die Mauer nicht das Ein-, sondern das Ausdringen
zu verhindern hatte. Hinfort wurde der Sicherheitsapparat dermaßen aufgebläht,
dass allein am Ende der DDR 91.000 hauptamtliche und 189.000 inoffizielle Stasi-Mitarbeiter
(Hitler brauchte zu Friedenszeiten nur 7.000 Gestapo-Mitarbeiter fürs Deutsche
Reich) benötigt wurden, um die „grundsätzlich fleißigen Werktätigen“ in Schach
zu halten, bis die geheimen Staatspolizisten am Ende machtlos und feige
herumstanden, weil die Rückendeckung des Großen Bruders durch Glasnost und
Perestroika weggebrochen war. Dabei hatten sich die Herrschenden in ihrem
Größenwahn auf ihre Fahnen geschrieben: „Die Deutsche Demokratische
Republik ist für immer und unwiderruflich mit der Union der Sozialistischen
Sowjetrepubliken verbündet.“ (Artikel 6 der Verfassung):
So sieht das also
mit der irdischen Ewigkeit aus, werter Herr Halke. Diesem Unrechtsstaat haben
Sie nicht nur willig gedient, nein, Sie verteidigen ihn 21 Jahre nach seinem
verdienten Untergang sogar noch. Irgendwie kann ich Sie sogar verstehen, denn
wenn Sie sich „grundsätzlich“ zu den „Eigentümern der wichtigsten
Produktionsmittel“ zählten, dann haben Sie allen Grund zur Trauer. Der gesamte Ostblock
brach jedoch im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts samt Planwirtschaft und Fortschrittsideologie
unter seiner mangelnden Anpassungsfähigkeit an den Wandel der Zeiten und
seiner wirtschaftlichen Ineffizienz zusammen. Schon seit 1982 war die DDR
pleite. Das weiß ich sowohl von hohen Stasi-Offizieren, von meinem Freund Günter
Schabowski als auch aus dem Schürer-Bericht. Man war kaum noch in der Lage, die
Zinsen zu bezahlen, geschweige denn die geborgte Substanz. Man wollte das auch
gar nicht, denn die Verantwortlichen flüchteten sich stur in ihren Glauben an
die eigene Propaganda, die da noch immer lautstark verkündete: „Der
Sozialismus siegt!“
„Der
Neurotiker“, so erklärt es Ludwig von Mises, „klammert sich an seine Lebenslüge,
und wenn er vor die Wahl gestellt wird, entweder ihr oder dem logischen Denken
zu entsagen, zieht er es vor, die Logik zu opfern. Denn das Leben wäre ihm
unerträglich ohne den Trost, den er in der sozialistischen Idee findet. Sie
zeigt ihm, dass die Fehler, die seinen Misserfolg verschuldet haben, nicht in
seiner Person, sondern in dem Gang der Welt liegen, hebt damit sein gesunkenes
Selbstbewusstsein und befreit ihn vom quälenden Minderwertigkeitsgefühl."
Die Verbindlichkeiten der
DDR-Misswirtschaft durfte freilich nach der von den „grundsätzlich fleißigen
Werktätigen“ gewünschten Vereinigung der westdeutsche „Klassenfeind“ übernehmen.
„Allein ein Stoppen der Verschuldung würde im Jahre 1990 eine Senkung des
Lebensstandards um 25 bis 30 % erfordern und die DDR unregierbar machen.
Selbst wenn das der Bevölkerung zugemutet würde, ist das erforderliche
exportfähige Endprodukt in dieser Größenordnung nicht aufzubringen.“
(Schürer-Bericht)Und dieser DDR-Staat galt
im gesamten Ostblock noch als Aushängeschild. Überall wo Marxisten an der
Macht waren oder sind, kommt das hervor, was der revolutionäre Utopist Marx
mit untauglichen Mitteln beseitigen wollte: Mangel, Elend, Entfremdung, Zerfall
der Innenstädte, Zerstörung der Natur, Ausbeutung der Massen zugunsten einer
feudalistisch regierenden Funktionärskaste.
Der Bloch-Schüler
Prof. Günter Zehm schrieb kürzlich in seiner berühmten Pankraz-Kolumne: „Wenn
die Bürgerrechtler anlässlich offizieller Militärparaden Transparente mit der
Aufschrift ‚Schwerter zu Pflugscharen’ vorzeigten, wurde das verboten, und wenn
sie anlässlich von Rosa-Luxemburg-Demos der SED Transparente mit dem
Luxemburgsatz: ’Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden’
vorzeigten, wurde das ebenfalls verboten. Schließlich zeigten sie Transparente,
auf denen gar nichts mehr zu lesen war, also die nackte, unbeschriebene
Leinwand. Das pure Nichts war zur einzigen noch vorzeigbaren Parole geworden –
und der Staat verschwand daraufhin schnell.“
Die Renten,
die Sie, werter Herr Halke, und Ihre Genossen bekommen, woher stammen die
eigentlich? Doch wohl nicht von Ihrem verschwundnen Staat. Ist es nicht
peinlich? Ihre sozialistische Einheitspartei, die Sie vehement verteidigen,
hat Ihre Rentenkasse geplündert und Milliardensummen ins Ausland verschoben.
(Zum Glück, sage ich jetzt mit einem Schuss Sarkasmus, denn von einem
Bruchteil der zurückgeführten Mittel aus Österreich können wir nun unsere Gedenkstätte
in Ihrer ehemaligen Arbeitsstätte aufbauen!) Sie Ärmster! Sie müssen nun Ihre stattlichen
Renten aus den Händen der ausgebeuteten Arbeiter und Bauern des verhassten
kapitalistischen Systems beziehen. Wenn ich Sie, Ralph Hartmann, Gregor Gysi oder
Gesine Lötzsch wäre und einen Funken Ehre im Leib hätte, würde ich nach Nordkorea
oder Kuba auswandern und dort versuchen, den Sozialismus zu retten. Ein Wärter
oder „Erzieher“ (Welch’ eine Anmaßung allein schon der Titel!), der wie Sie jahrzehntelang
überwiegend unschuldige Menschen (Wir wurden immerhin rehabilitiert!) quälte,
nervte oder beaufsichtigte, bekommt in der Regel mehr Rente als seine Opfer.
So ungerecht ist der demokratische Rechtsstaat, den wir auch für Sie mit
erstritten haben.
Sie und ihre
gut davon gekommenen Genossen dürfen nun sogar Ihre abstrusen Meinungen frei
verbreiten, dürfen mich sogar der Lüge bezichtigen, ohne dass ich gleich nach
dem Anwalt rufe, weil ich da zur Genüge in Ihrer Erziehungs- oder Zuchtanstalt
während der insgesamt 63 Tage Keller-Arrest und den 338 Tagen in der Kellerabsonderung
(macht summa summarum 401 Tage Kellereinzelhaft aus) abgehärtet worden bin,
auch gegenüber jenen zum Teil substanzlosen Anwürfen, die jedermann googlen
kann. Es wirft nur ein Licht auf Sie selber, wenn Sie von zurzeit 131.000
Ergebnissen zu meinem Namen im Internet nur auf die relativ wenigen negativen
Einträge verweisen. Die Wahrheit ist immer das Ganze. Das könnten Sie von dem
Philosophen Hegel lernen, aber ich befürchte, Sie sind nicht mehr besonders
lernwillig.
Ich weiß um
meine Fehler und Schwächen, ich kenne auch meine Stärken und fühle mich dennoch
im Gleichgewicht, auch wenn ich über die Sprache und inhumane Denkart in den vielen
Tausend Seiten der Stasi-Akten, die allein über mich existieren, entmutigt werden
könnte. Viele humanistisch gebildete und bürgerlich denkende Menschen, selbst kommunistische
Idealisten, die nicht zum Zyniker werden wollten, sind in und an dieser
Diktatur zerbrochen. Die DDR war am Ende sogar Weltmeister im Selbstmord, und
die Lebenserwartung war um drei bis fünf Jahre geringer als im Westen. Zum
Glück liegt solches hinter uns, aber ein freier Mensch weiß im Gegensatz zu den
Marxisten selten oder nie, was vor ihm liegt. Die Marxisten meinen mit Marx,
die objektiven Geschichtsgesetze zu kennen, wissen also immer, wo’s langgeht
oder langgehen soll. Aber sie können nicht einmal die Wirklichkeit um sich
herum anerkennen. Ihre so furchtbare wie fruchtlose Ideologie, die überall nur
Bürgerkrieg, Zerstörung und posttraumatische Belastungsstörungen hinterließ,
wollen sie wieder der Jugend aufpfropfen, als wäre nichts geschehen. Sie
planen und verplanen weiterhin die Welt, als hätten sie diese erschaffen. Sogar
dem Salon-Bolschewisten Bertolt Brecht fiel auf: „Ja, mach nur einen Plan / sei
nur ein großes Licht / und mach dann noch 'nen zweiten Plan / gehn tun sie
beide nicht.“ Doch Marxisten und ihre Handlanger reden sich weiterhin ein, die
Welt, die es nötig habe, verändern zu müssen. Sie möchten dabei mindestens die
Menschheit retten, ohne bei sich selber anfangen zu wollen. Dabei könnte jeder
mit Carl Schmitt wissen: „Wer Menschheit sagt, will betrügen.“
Und von solchen
Betrügern, werter Herr Halke, die sich anmaßten, Andersdenkende mit
Gummiknüppeln, Arrestzellen, unhygienischen Zuständen, Schreibverboten, ekelhaftem
Fraß bei Zwangsarbeit und geistiger Verblödung „erziehen“ zu können, soll man
heute erwarten, dass sie als „Zeitzeugen“ jungen Menschen „sachkundige
Auskunft zu geben“ imstande sind?
Versöhnung
wird uns gepredigt von Pfaffen, die selber unsensibel sind oder Dreck am
Stecken haben. Versöhnung mit unseren Peinigern? Nein, sage ich deutlich. Erst
wenn diese etwas eingesehen haben, wenn sie sich wie zum Beispiel Günter
Schabowski entschuldigen, dann ist Versöhnung möglich, aber keineswegs
zwingend. Nur wer wie der aus Cottbus stammende Journalist Dr. Tomas Kittan,
der einst am „Roten Kloster“ studierte und kurze Zeit dem „Neuen Deutschland“
diente, den Willen mitbringt, sich einmal in unsere Lage zu versetzen, wer
nachvollziehen kann, was uns in den sozialistischen Hafthäusern und Erziehungsanstalten
zugemutet wurde, der ist auf dem Wege, sich selber zu befreien aus einer schwer
zu tilgenden Schuld. Aber nur der Einsichtsfähige hat die Chance, sich selber
aus seiner Versklavung zu befreien. Die moralische Mündigkeit muss demzufolge von
ihm selber angestrengt und erworben werden. Das schließt einen Willensakt ein,
der am Beginn des Ausgangs aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit steht.
Aufklärung ist
nach Immanuel Kant nicht nur eine Sache des Intellekts, sondern vor allem eine Leistung
der Entschlossenheit zur Selbstverantwortung, einer gehörigen Portion Risikobereitschaft
und des Mutes. Aufklärung im humanistischen Sinn ist also nicht nur eine Leistung
des Verstandes, sondern vor allem des Charakters. „Die glücklichen Sklaven
sind“, wie Marie von Ebner-Eschenbach schon lange vor uns erkannte, „die
erbittertsten Feinde der Freiheit.” Deshalb kann ich den Lehrern, die Sie
anschrieben, werter Herr Halke, nur raten, unsere Kinder und Jugendlichen vor der
Agitation unaufgeklärter Feinde der Freiheit zu bewahren. Es sei denn, sie
sind so gut vorbereitet, dass sie selber schon den Willen und die Reife
aufbringen, die selbstverschuldete Unmündigkeit ehemaliger Profiteure eines
freiheitsfeindlichen Unrechtsystems zu durchschauen. Der jüdische Philosoph
und Heidegger-Schüler Emmanuel Levinas (1906-1995), dessen Eltern und Brüder in
Litauen der nationalsozialistischen Ausrottungspolitik zum Opfer fielen, hatte
das Recht, unmissverständlich zu sagen: „Jede Zivilisation, die das Sein, die
tragische Verzweiflung, die es mit sich bringt, und die Verbrechen, die es
rechtfertigt, hinnimmt, verdient den Namen Barbarei.“ Doch auch das barbarisch
Böse kann guten Zwecken dienen - wie auch umgekehrt. Aber das wissen Sie ja selber
als geschulter Dialektiker.
Ich möchte den
offenen Brief an Sie mit einem mir wichtigen Zitat des ehemaligen Pastors
Joachim Gauck abschließen, der ja in Ihren Kreisen besonders beliebt ist: „Jede
neu gewonnene Freiheit erscheint dem Menschen manchmal als unerträgliche Last.
Es gibt ein Leiden an der Freiheit, gefolgt von der tiefen Sehnsucht nach dem
Paradies, ob religiöser oder politischer Natur. Das machte den Kommunismus so
verführerisch: Er überträgt die Vision vom Reich Gottes ins Politische, dann
saugt er Glaubenssubstanz vom Menschen. Die Kommunisten wollten religiösen
Glauben nicht. Sie ersetzten ihn durch üblen Aberglauben und brachten Millionen
von Menschen um ihre Würde und um ihr Leben. Wie könnten sie jemals wieder
glaubwürdig sein?“ Das bleibt eine Frage, auf die ich gern eine Antwort hätte,
besonders von Ihnen, Herr Halke.
Mit freundlichem Gruß:
Siegmar
Faust, 1. April 2011
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publizist 30.07.2011 13:32
Danke an den Autor für diese klare Antwort auf Versuche, DDR-Unrecht zu normalisieren, zu rechtfertigen, gar wieder alte politische Ausrichtungen zu propagieren.