Erschienen in Ausgabe: Ohne Ausgabe | Letzte Änderung: 24.11.12 |
von Rainer Westphal
Es dürfte weitgehend bekannt
sein, dass der Zugriff auf Osama bin Laden, den Terroristen und Massenmörder,
mit dem Code-Namen: „Geronimo“ stattgefunden hat.
Was sich die Befehlshaber der
Aktion bei diesem Code-Namen eigentlich gedacht haben, dürfte wohl deren
Geheimnis bleiben.
Bei Geronimo handelt es sich um
einen Indianerführer mit dem eigentlichen Namen Gokhlayed, übersetzt: „Einer
der gähnt“. 1876 erfolgte seine Einweisung in das San-Carlos-Reservat, welches
direkt in der Wüste gelegen war. Es gab kein Wasser und keine Nahrung; es
bestand eine direkte Abhängigkeit zu den unregelmäßigen Lebensmittellieferungen
der US-Armee. Aufgrund der Tatsache, dass Hunderte von Apachen an Unterernährung
und Krankheiten bereits im ersten Jahr verstarben, beschloss er, mit den
letzten Überlebenden seines Stammes den Ausbruch.
In den Jahren 1876 bis 1886
fanden wechselvolle Kämpfe mit der US-Armee statt. 1884 brach er zum letzten
Mal aus dem Reservat aus, da er beinahe Opfer eines Mordanschlages geworden war.
Er führte mit einer kleinen Schar von Kriegern einen Guerillakrieg, heute
asymetrischer Krieg genannt, sehr geschickt aus. Am 4. September 1886 stellte
er sich mit 36 verbliebenen Kriegern von 500 dem General Nelson A. Miles.
Dieser hatte seit Jahren vergebliche Jagd auf ihn gemacht. Die nächsten 3 Jahre
verbrachte er im Gefängnis.
Im hohen Alter diktierte er einem
weißen Autor seine Lebensgeschichte. Dieses Werk wurde zunächst nicht
veröffentlicht. Erst Präsident Roosevelt gab die Genehmigung hierzu.
Aus dem Werk wird zitiert:
„Mein Unrecht dagegen ist wie ein
kleiner Bachlauf, den habgierige Weiße mit den Tränen meines Volkes gefüllt
haben. Ich habe dieselben Weißen diese Tränen austrinken lassen, bis auf den
letzten Tropfen, so dass ich wieder auf den Bach gehen kann, ohne meine
Mokassins mit Unrecht zu nässen. Sagt mir, was daran Unrechtes ist! Ihr sagt
selbst, dass ein Mensch, der einen anderen tötet, getötet werden muss. Seht,
wie zahlreich der Rote Mann war, bevor ihr kamt, und seht, wie viele Rote
Menschen ihr getötet habt. So dürft ihr nach eurem eigenen Gesetz heute nicht
mehr hier stehen, sondern müsstet alle tot sein, wenn Euer Gesetz wahrhaftig
wäre.“
Indianerverbände protestierten zu
Recht, dass von den ausführenden Soldaten und den Medien der Begriff: „Geronimo“
für den Zugriff auf bin Laden benutzt wurde. Das Weiße Haus und das
Verteidigungsministerium reagierten sehr schnell, und sprachen von der
Operation: „Neptune´s Spear.“
Es gibt in dieser Republik
Menschen, welche erfreulicherweise und zu Recht keine Freude darüber empfinden,
dass Menschen andere Menschen umbringen. Es geht nicht an, wenn Menschen und
Staaten ständig meinen, das Recht in eigene Hände nehmen zu müssen und zu
können. Bei allen Emotionen, es ist an
der Zeit, dass Derartiges unterbleibt!
Wie kann ein Staat den Bürgern
bei Androhung der Todesstrafe den Mord (planmäßiges Töten) verbieten, ohne sich
selbst an ein entsprechendes Gebot zu halten? Die Glaubwürdigkeit derartiger
Staaten kann nur durch vorbildhaftes Verhalten dargestellt werden. Nur über
diese Verhaltensweise dürfte es möglich sein, das sinnlose Morden und Töten in
dieser Welt, zumindest weitgehend, einzuschränken.
Quellennachweis: Wikipedia,
Geronimo
Literaturhinweis von und über
Geronimo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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