Erschienen in Ausgabe: No 85 (03/2013) | Letzte Änderung: 20.02.13 |
von Martin Lohmann
Herr Lohmann, welche
neuen Herausforderungen stellt es an einen etablierten Journalisten, sich der
Thematik des Christentums in einem TV-Format zu nähern?
Ganz einfach und ganz ambitioniert zugleich: Die bisher
gemachten Erfahrungen und die eigenen Begabungen in den Dienst eines guten
katholischen Senders zu stellen. Wir bei K-TV, dem katholischen Fernsehen,
wissen uns der Wahrheit und Schönheit des Glaubens verpflichtet. Und dabei geht
es um das ganze Leben. Es ist eine besonders reizvolle Herausforderung, dieses
sauber und klar ins Bild zu bringen. Die Zuschauer müssen sich verlassen können
auf Qualität und Richtigkeit. Wenn Sie so wollen: In einer häufig von
Irritationen und nicht selten irritierenden Medienwelt schaffen wir Inseln der
Klarheit und Wahrheit. Das ist eine wunderbare Herausforderung. Und es tut gut,
solche Inseln zu haben, an ihnen zu arbeiten und mit überzeugten Menschen diese
anzubieten. Es geht schließlich ums Ganze, um alles, um Gott. Wir sind so etwas
wie seine modernen Boten.
Der Papst twittert:
Welche Rolle spielt die mediale Welt innerhalb der katholischen Kirche als
Botschaft?
Na ja, eine zentrale. Der Papst twittert ja nicht aus
Langeweile, sondern weiß sehr wohl, wie sehr die mediale Welt das Leben der
Menschen mitbestimmt und wie selbstverständlich heute die von uns wahrgenommene
Welt eine mediale ist. Medien transportieren Wirklichkeit. Jedenfalls sollten
sie das tun. Und dabei sollten wie sich an der Wirklichkeit und der Wahrheit
orientieren. Christus würde sicher heute einen katholischen Fernsehsender
gründen. Warum? Weil es ihm um die Menschen ging – und geht. Diese sollen mit
Gott in Berührung kommen können. Darum geht es. Auch dem Papst. Auch der
Kirche. Das ist ihre Aufgabe: Gott und seine Schönheit zu verkünden. Also: Die
mediale Welt ist nicht die Botschaft, wohl aber ist die mediale Welt Mittel für
die Frohe Botschaft.
Das Zeitalter des
Internets ist unhintergehbar – kann es, und wie, dazu beitragen, christliches
Gedankengut weiter zu verbreiten?
Ja, so lange Menschen von Gott überzeugt sind und dies auch
kundtun. Wer Gott entdeckt hat, kann das eigentlich nicht für sich behalten,
sondern will diesen Schatz weitergeben. Die Wahrheit wird euch befreien – heißt
es im Johannesevangelium. Und das stimmt auch. Wenn schon so viel Schrott im
Internet weitergegeben und verbreitet wird, dann ist es umso wichtiger, gegen
das Dunkel viel Licht zu setzen und dieses ebenfalls zu verbreiten. Sehen Sie:
Unser Programm können Sie dank des Internets weltweit im Livestream empfangen
unter www.k-tv.org. Übrigens, im
deutschsprachigen Europa auch vielfach über Kabel, und über Satellit sowieso.
Ist die Kirche aktuell
medial gut aufgestellt, wo sehen Sie Ergänzungsbedarf?
Theologisch heißt es ja, die Kirche sei eine immer zu
reformierende, eine ecclesia semper reformanda. Da hat sich medial in den
vergangenen Jahren viel getan, und weil Medien immer in Bewegung sind, wird
sich sicher auch künftig viel weiterentwickeln. Wir bei K-TV bleiben ja auch
nicht stehen und ergänzen unser Programm, indem wir auf sich wandelnde
Sehgewohnheiten ebenso Rücksicht nehmen wie auf viele Wünsche unserer
Zuschauer.
Welche Reformen haben
Sie bei K-TV vor, um das vor allem junge Publikum an die Themen heranzubringen?
Unsere Formate werden anders, vorhandene zeigen sich in
neuem Gewand, neuer Optik, andere kommen hinzu. Unser Servicecharakter wird
sträker, ein neues Jugendformat ist im Entstehen. Aber zugleich verfallen wir
nicht in den Wahn, ausschließlich auf Jugendliche zu schauen. Wir wollen auch
unsere treuen älteren Zuschauer behalten. Wir sind ein Allgenerationen-Sender,
zumal wir eine Allgenerationenbotschaft treuhänderisch weitergeben. Neue
Gesichter und bewährtes Profil ergänzen sich da geradezu problemlos. Es geht um
Verlässlichkeit und zeitgerechtes Auftreten. Und das ist, wie wir merken, eine
generationenübergreifende Sehnsucht.
Buddhismus und
weltliche Spiritualität füllen hier in Europa zunehmend den Platz, der einst
dem Christlichen gebührte? Wie lässt sich Kirche – eben medial – so modern und
ansprechend gestalten, ohne das Transzendente dabei aufzuheben?
Mit all dem, was ich bereits sagte. Neudeutsch würde man
wohl sagen: Mit Nachhaltigkeit und Belastbarkeit. Es geht nicht um Moden. Es
geht um Wahrheit. Und die ist immer „modern“, weil der Mensch immer nach ihr
sucht.
Bei allen Wonnen, die
der Kapitalismus generiert, Sinn vermag er nicht zu erzeugen, trotz
Marktwirtschaft leben viele Menschen isoliert, vereinsamt, in Trennung und
suchen nach dem Sinn des Lebens, nach Orientierung. Mit welchen Themen könnte
K-TV dahingehend einen aktuellen Diskurs eröffnen?
Das tun wir. Zum Beispiel, indem wir die Fragen aufgreifen,
die wirklich wichtig sind und auf die Antworten gesucht werden. Wer ist Gott?
Wie kann ich gut leben? Bin ich erlöst? Wie gehe ich mit Schuld um? Warum gibt
es das Leid? Woher kommt das Böse? Was ist Liebe? Was und wie ist Kirche? Wie
kann ich glauben?
Was wünschen Sie sich
für Ihren Sender K-TV?
Dass er immer mehr gesehen wird und seinem Auftrag treu
bleibt: In Zeiten der Verwirrung Sicherheit zu geben und die schöne Weite der
wirklichen Welt aufzuzeigen.
Die Fragen stellte Dr. Dr. Stefan Groß
K-TV ist europaweit über
das ASTRA Satellitensystem in digitaler Qualität empfangbar. Weiterhin
ist K-TV im digitalen Kabelnetz der Unitymedia/KabelBW in
Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen sowie im Netz der
Netcologne und vielen kleineren regionalen Kabelanbietern in
Deutschland, Österreich und der Schweiz eingespeist. Weltweit ist K-TV
auch im Internet verfügbar; auch mit einem Smartphone oder Tablet-PC
kann der Live Stream weltweit abgespielt werden. Zusätzlich ist K-TV
über das Internet-TV der Deutschen Telekom im Entertain Paket zu
empfangen.
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