Erschienen in Ausgabe: Ohne Ausgabe | Letzte Änderung: 10.06.14 |
In seinem internationalen Programm präsentiert das 32. FILMFEST MÜNCHEN (27. Juni - 5. Juli 2014) Kinoerlebnisse der besonderen Art
von München Filmfest
Außergewöhnliche Filme, spannende Entdeckungen aus der ganzen Welt und große Namen bestimmen das internationale Programm des FILMFEST MÜNCHEN. Zu sehen sind sie erstmals in Deutschland in den Festivalreihen CineMasters, CineVision, Spotlight und International Independents.
"Diese Filme treffen zielsicher - direkt
ins Herz oder auch mal in die Magengegend", sagt Festivalleiterin
Diana Iljine. "Aber sie lassen niemanden unbeeindruckt. Und das
ist gut so. Das ist Festival. Von der skurrilen US-Komödie über die
berührendsten französischen Liebesfilme bis hin zu Science-Fiction- und
Psycho-Thrillern ist alles dabei, nur nichts Gewöhnliches."
Als Deutschlandpremieren zeigt
das FILMFEST MÜNCHEN etwa Wim Wenders' neuen Film "Das Salz der
Erde", den Western "The Homesman" von und mit US-Star Tommy Lee
Jones und den düsteren Science-Fiction-Thriller "Under The Skin" mit
Scarlett Johansson als männermordende Außerirdische."Zu den vielen
Highlights gehört auch die Premiere der neuen Serie 'Gomorrah' über die
neapolitanische Camorra, die wir dieses Jahr im Programm haben", sagt
Festival-Chefin Diana Iljine.
Eröffnet wird das 32.
INTERNATIONALE FILMFEST MÜNCHEN am 27. Juni mit der Deutschlandpremiere des
Films "Die Karte meiner Träume"
von Jean-Pierre Jeunet. Der französische Regisseur stellte bereits 2001 mit
"Die fabelhafte Welt der Amélie" den Eröffnungsfilm in München. Zum Abschluss
des Festivals wird am 5. Juli der Science-Fiction-Film "I
Origins" von US-Regisseur Mike Cahill gezeigt, in dem ein junger
Molekularbiologe (Michael Pitt) alles riskiert, um seine Forschung und seine
Gefühle unter einen Hut zu bringen.
CineMasters: Dramatisch bis
experimentell, aber immer meisterlich
Dreizehn herausragende neue Filme namhafter
internationaler Regisseure konkurrieren im CineMasters-Wettbewerb
um den ARRI/OSRAM Award. Der türkische Regisseur Tayfun Pirselimoglu etwa
wandelt in "I Am Not Him" mit einer Geschichte um Schein-Identitäten
und doppelte Frauen auf Hitchcocks Spuren. Frisch aus Cannes kommen Olivier
Assayas' "Clouds of Sils Maria", ein Psychodrama mit Juliette Binoche
und Kristen Stewart, und Altmeister Jean-Luc Godards experimenteller 3-D-Film
"Adieu au Langage". Die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne,
Stammgäste beim FILMFEST MÜNCHEN, haben mit "Zwei Tage, eine Nacht"
erneut ein spannendes Sozialdrama geschaffen, in dem eine Arbeiterin (Marion
Cotillard) innerhalb eines Wochenendes ihre Kollegen überzeugen muss, auf eine
Bonuszahlung zu verzichten, weil sie sonst ihren Job verliert.
Die vielfach ausgezeichnete japanische
Regisseurin Naomi Kawase lässt zwei Jugendliche auf das Geheimnis einer Leiche
stoßen, die bei Vollmond im Meer treibt ("Still the Water").
"Prince Avalanche"-Regisseur David Gordon Green aus den USA lässt in
seinem neuen Film Nicolas Cage vom mürrischen Boss einer Waldarbeiter-Truppe
zum Beschützer eines 15-Jährigen werden ("Joe"). Aus Russland kommt
"Leviathan", ein Familiendrama von Regisseur Andrey Zvyagintsev, der
mit viel Humor von Alkoholismus, Korruption und Desillusionierung im Lande
Putins erzählt - sehr zur Verwunderung des russischen Kulturministeriums, das
die Produktion unterstützt hat.
CineVision: Mut zum Aufbruch
Internationale Regie-Talente aus zehn Ländern,
die mit ihren ersten oder zweiten Filmen ästhetisch neue Wege beschreiten,
stehen im Wettbewerb der Festival-Sektion CineVision. Nicht
nur die meist jungen Regisseurinnen und Regisseure, auch viele der
Protagonisten in ihren Filmen beweisen Mut zum Aufbruch.
In "Le Meraviglie - Die Wunder" der
italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher beginnen die strengen Regeln, die
ein Vater um seine vier Töchter wie Mauern gebaut hat, plötzlich zu bröckeln.
In "Beneath The Harvest Sky" schmieden zwei 17-Jährige gefährliche
Pläne, um endlich ihrem Provinzkaff im amerikanischen Nordosten zu entkommen.
In "Ruin" muss ein junges Liebespaar in den Dschungel Kambodschas
fliehen. Und in "White Shadow" ist es ein Albino in Tansania, der
sich vor Wunderheilern in Sicherheit bringen muss, die aus seinem Körper
Zaubertränke fabrizieren wollen.
Nicht fliehen, sondern bleiben will dagegen ein
Farmer im Science-Fiction-Western "Young Ones", dem Debüt-Film von
Jake Paltrow, dem Bruder von Schauspielerin Gwyneth Paltrow. Da Wasser in der
Welt dieses Films ein knappes Gut ist, müssen der Held und seine Familie ihr
Land verteidigen, um überleben zu können.
Spotlight: Schräge Komödien, große
Dramen und Genre-Kino vom Feinsten
In der Reihe Spotlight zeigt das Festival
Filme, die mit großen Geschichten, starken Bildern und Stars vor und hinter der
Kamera aufwarten. Dieses Jahr gehören dazu neue Filme mit Susan Sarandon
("Ping Pong Summer"), Christoph Waltz und Tilda Swinton ("The
Zero Theorem"), Sophie Marceau und François Cluzet ("Ein Augenblick
Liebe"), James Franco und Val Kilmer ("Palo Alto"), aber auch mit
Stars des indischen Kinos wie Irrfan Khan ("Qissa"). Die Bandbreite
reicht quer durch alle Genres. In der kulinarischen Komödie des "Iron
Man"-Regisseurs Jon Favreau wirft ein Chefkoch alles hin und macht sich
mit einem Imbisswagen auf eine abenteuerliche Reise ("Chef"). In der
französischen Krimikomödie "Je fais le mort" mischt ein erfolgloser
Schauspieler mit dem ungewöhnlichen Job als professionelle Leiche die Polizei
gewaltig auf. Aus Dänemark kommt ein atmosphärischer Werwolf-Thriller
("When Animals Dream"), aus Australien ein intelligenter Zeitreise-Thriller
mit Ethan Hawke in der Hauptrolle ("Predestination").
In der Zukunft spielt auch der Film "Hard
To Be A God", in dem eine Gruppe von Wissenschaftlern auf einem Planeten
landet, auf dem Zustände wie im Mittelalter herrschen. Nach zwölf Jahren Arbeit
an dem Film verstarb der russische Regisseur Aleksey German 2013. Seine Frau
Svetlana Kamalita hat den Film vollendet, der nun auf dem Filmfest erstmals in
Deutschland zu sehen ist.
Zu den weiteren Spotlight-Regisseuren gehören
unter anderen Terry Gilliam, Bertrand Tavernier, Xavier Dolan, Andrzej Wajda,
Paolo Virzi und Anime-Meister Hayao Miyazaki. Ebenfalls in der Reihe: ein
Dokumentar-Roadmovie über ein kräftezehrendes Unterfangen des designierten
Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker Valery Gergiev. Gemeinsam mit 115
Musikern des Sankt Petersburger Mariinski-Theaters steigt der Maestro in die
Transsibirische Eisenbahn, um zwei Wochen lang jeden Abend an einem anderen Ort
ein Konzert zu geben ("Gergiev: A Certain Madness").
International Independents: Von
Träumern und Kämpfern
Noch mehr Entdeckungen gibt es in der Reihe International
Independents, die junges, innovatives Kino aus der ganzen Welt zeigt.
Neue, noch weniger bekannte Regisseure aus allen Kontinenten - von Argentinien
bis Korea, von Norwegen bis Äthiopien - präsentieren hier ihre
außergewöhnlichen Filme. Mehr als ein Viertel davon sind US-amerikanische
Independent-Filme. Viele der Filme handeln von Träumern, aber auch von Helden
im Kampf gegen den aussichtslosen Alltag.
Träumer wie das Mädchen mit der
pflegebedürftigen Mutter, das sich in Fantasiewelten flüchtet ("I Believe
In Unicorns"). Wie die drei Kinder, die sich mit ihrem toten Goldfisch auf
eine magische Odyssee durch Los Angeles begeben ("Little Feet") und
wie der brotlose Künstler, der sich durch eine französische Couch-Surferin aus
dem Alltag mit Frau und Kindern zaubern lässt ("Swim Little Fish
Swim"). Oder eben Kämpfer, die die unglaublichsten Dinge tun, um den
Miseren ihres Alltags zu entfliehen. Wie ein indischer Vater, der sich auf der
Suche nach seinem spurlos verschwundenen Sohn mit Mut und Entschlossenheit auf
eine fast aussichtslose Reise begibt ("Siddharth"). Oder ein
peruanischer Richter, der von einer Querschläger-Kugel getroffen wird und sich
ohne Rücksicht auf Verluste auf die Suche nach dem Täter macht ("El
Mudo").
158 Filme aus 51 Ländern
Deutschlands größtes Sommer-Filmfestival
präsentiert von 27. Juni bis 5. Juli insgesamt 158 topaktuelle Filme
aus 51 Ländern. 38 Filme feiern auf dem FILMFEST MÜNCHEN ihre
Weltpremiere, acht weitere ihre internationale bzw. europäische Premiere. Die Hommage-Reihe
zeigt Filme des deutschen Schauspielers und diesjährigen
CineMerit-Award-Preisträgers Udo Kier sowie der Regisseure Klaus Lemke und
Willy Bogner. Die Retrospektive ist dem US-amerikanischen
Regisseur Walter Hill gewidmet, dessen Filme erstmals in Deutschland in einer
vollständigen Werkschau gezeigt werden.
Das komplette Programm des FILMFEST MÜNCHEN
2014 finden Sie ab sofort online unter filmfest-muenchen.de.
Der Online-Kartenverkauf startet am 16. Juni.
(c) Filmfest München
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