Erschienen in Ausgabe: Ohne Ausgabe | Letzte Änderung: 16.03.09 |
Knapp zwei Wochen nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs konzentrieren sich die Einsatzkräfte auf die Bergung bedeutender Kulturgüter.
von Egidius Schwarz
Nach der Bergung der beiden Leichen wird die Suche nach den
wertvollen Archivalien nunmehr systematischer angegangen. Dies teilte ein
Sprecher des Kölner Kulturamtes am Montag mit. Vorher seien die Materialen eher
zufällig entdeckt worden. "Der Zustand der Akten variiert aber von
vollkommen erhalten bis hin zu geschreddertem Zeug." Bereits am Wochenende
hatten Helfer die zweite Handschrift des Philosophen Albertus Magnus und Akten
des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer gesichert.
Nach dem Einsturz des Gebäudes bleibt jedoch unklar, welche
der Kulturgüter mit einem Versicherungswert von insgesamt etwa 400 Millionen
Euro in Zukunft gerettet werden könnten. Unversehrt und komplettgeborgen, wurden die im einstigen Keller
aufbewahrten Dokumente, worunter sich auch die ältesten Schriftstücke des Archivs
befunden hatten.
Neben den Schriften des berühmten Theologen und
philosophischen Lehrers des Thomas von Aquin, Albertus Magnus, lagerten etwa
800 Nachlässe von berühmten Komponisten, Architekten und Literaten wie Heinrich
Böll im Archiv. In den kommenden fünf Jahren ist der Bau eines neuen Archivgebäudes
geplant. Das eingestürzte Historische Archiv der Stadt gehörte zu den
bedeutendsten Archiven in Europa.
>> Kommentar zu diesem Artikel schreiben. <<
Um diesen Artikel zu kommentieren, melden Sie sich bitte hier an.