Erschienen in Ausgabe: No 118 (12/2015) | Letzte Änderung: 07.03.16 |
von Michael Lausberg
1 Einleitung
Der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 war der zweite global geführte
Krieg sämtlicher Großmächte des 20.Jahrhunderts und stellt den bislang
größten militärischen Konflikt in der Geschichte der Menschheit dar. Direkt
oder indirekt waren über 60 Staaten am Krieg beteiligt, über 110 Millionen
Menschen standen unter Waffen. Die Zahl der Kriegstoten liegt zwischen 60 und
70 Millionen. Gekennzeichnet wurde der Konflikt unter anderem durch
„Blitzkriege“, Flächenbombardements und den bisher einzigen Einsatz von
Atomwaffen sowie Holocaust, Porajmos und zahllose Kriegsverbrechen.
Das NS-Regime errichtete rund
1000 Konzentrations- und Nebenlager sowie sieben Vernichtungslager. Sie dienten
der Ermordung von Millionen Menschen, der Beseitigung politischer Gegner, der
Ausbeutung durch Zwangsarbeit, medizinischen Menschenversuchen und der
Internierung von Kriegsgefangenen. Das Lagersystem stellte ein wesentliches
Element der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft dar. Weite Zweige der
deutschen Industrie profitierten direkt oder indirekt von ihm.
Man nimmt heute an, dass etwa
zwei Drittel der sechs Millionen Juden, die der deutschen Judenvernichtung zum
Opfer fielen, in Vernichtungs- und Konzentrationslagern direkt ermordet wurden
oder dort an Folgen von systematischer Unterernährung, den Misshandlungen und
an unbehandelten Krankheiten gestorben sind. Das verbleibende Drittel starb in Ghettos,
bei Massenerschießungen vor allem durch die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei
und des SD und auf den so genannten Todesmärschen.
Bis Mitte 1941 wurde der
Konflikt von der deutschen Wehrmacht in Europa vorwiegend als Eroberungskrieg
geführt. Nach Polen wurden in kurzen, konzentriert geführten Feldzügen
Dänemark, Norwegen, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, der Großteil
Frankreichs, Jugoslawien und Griechenland erobert und besetzt. Die Gebiete
wurden teils ins Deutsche Reich eingegliedert, teils mit vom Deutschen Reich
abhängigen Regierungen beherrscht und wirtschaftlich ausgebeutet. Juden,
Oppositionelle und des Widerstands gegen den Nationalsozialismus verdächtigte
Personen wurden planmäßig verschleppt, zur Zwangsarbeit herangezogen oder
sofort ermordet. Großbritannien war von der Kapitulation Frankreichs
(22.Juni 1940) bis zum deutschen Angriff auf die Sowjetunion
(22.Juni 1941) Deutschlands einzig verbliebener europäischer
Kriegsgegner. Dieses Durchhalten der Briten, das von Churchills Standfestigkeit
gegenüber Adolf Hitler angeführt wurde, war von großer, wohl mitentscheidender
Bedeutung für den Verlauf des Zweiten Weltkrieges. Das nationalsozialistische
Deutsche Reich führte den Krieg gegen die UdSSR als einen Vernichtungskrieg.
Hitler gilt dabei als treibende Kraft. Bereits in seinem Werk „Mein Kampf“
hatte er die Vorstellung der Eroberung von „Lebensraum im Osten“
weiterentwickelt, indem er sie mit Sozialdarwinismus, Rassenideologie,
Antisemitismus und Antibolschewismus verknüpfte. Immer wieder betonte er, dass
er Osteuropa bis zum Ural als Ergänzungs- und Siedlungsraum für ein künftiges
„Großgermanisches Reich“ begriff. Der Vormarsch der Wehrmacht konnte im Winter
1941/42 vor Moskau erstmals abgewehrt werden. Nachdem die Rote Armee im Winter
1942/43 einen erneuten Vorstoß bei Stalingrad stoppen konnte, drängte sie die
Invasoren nach und nach zurück. Im Juni 1944 gelang ihr dann die Zerschlagung
der Heeresgruppe Mitte, womit die deutsche Niederlage unausweichlich geworden
war. Bis Ende 1944 musste die geschlagene Wehrmacht sich an die Reichsgrenzen
zurückziehen.
Mit dem Kriegseintritt des
Königreichs Italien an der Seite des Deutschen Reiches im Juni 1940 wurde auch
Nordafrika zum Kriegsschauplatz. Das ab Februar 1941 an den Kämpfen beteiligte
Deutsche Afrikakorps konnte zwar die Niederlage der Achsenmächte in Nordafrika
verzögern, aber nicht abwenden. Nach der Niederlage bei El-Alamein (1942)
schwanden Hitlers Aussichten, im globalen Maßstab gegen das britische Empire
vorgehen zu können. Im November 1942 landeten anglo-amerikanische Truppen in
Nordafrika und zwangen die deutschen und italienischen Truppen in Tunesien zur
Kapitulation (Mai 1943). Nach der Landung auf Sizilien (Juli 1943), in der
Normandie (Juni 1944) und in Südfrankreich (August 1944) führten auch
US-amerikanische, britische, kanadische und französische Truppen in
Kontinentaleuropa neben den sowjetischen Truppen einen Landkrieg gegen die
Truppen der Wehrmacht. Italien stand ab Oktober 1943 offiziell auf der Seite
der Alliierten. Ab Oktober 1944 drangen alliierte Truppen im Westen auf das
Gebiet des Deutschen Reiches vor, und im Januar 1945 rückte die Rote Armee nach
Ostpreußen vor. Mit Durchhaltebefehlen trieb die politische und militärische
Führung derweil die deutschen Truppen noch im Frühjahr 1945 weiter in einen
längst verlorenen Krieg, wodurch auf beiden Seiten noch Hunderttausende von
Menschen getötet wurden. Am 25.April 1945 stießen an der Elbe
US-amerikanische Truppen auf sowjetische Truppen. Am 8.Mai 1945 trat die
bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht in Kraft, der Krieg in Europa war
damit beendet. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Sowjetunion neben
den USA in den Rang einer Supermacht auf.
Einen Tag nach dem japanischen
Angriff auf Pearl Harbor am 7.Dezember 1941 erklärten die USA dem
Kaiserreich Japan den Krieg; der Konflikt wurde zum Weltkrieg, als Hitler am
11.Dezember 1941 den USA den Krieg erklärte, obwohl er dazu nach dem
Dreimächtepakt nicht verpflichtet war. Die UdSSR blieb gemäß dem
Neutralitätsabkommen vom 13.April 1941 gegenüber Japan vorerst neutral.
Von Tinian aus starteten die beiden Bomber, die im August 1945 je eine
Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki abwarfen. Am 2.September 1945 endete
der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation Japans.
Die Potsdamer Konferenz vom 17.Juli bis zum 2.August 1945
im Potsdamer Schloss Cecilienhof war ein Treffen der drei Staaten USA,
Großbritannien und die Sowjetunion des nach dem Ende der Kampfhandlungen in
Europa zur Beratung auf höchster Ebene über das weitere Vorgehen. Die
Ergebnisse wurden in Bezug auf Deutschland im Potsdamer Abkommen, in Bezug auf
Japan in der Potsdamer Erklärung festgehalten.
In der Arbeit sollen zunächst
die Verhandlungen und Konferenzen vor Potsdam behandelt werden. Danach stehen
die Potsdamer Konferenz und ihre Beschlüsse im Mittelpunkt der Untersuchung.
Dann geht es speziell um die Neugliederung des besetzten Deutschlands. In einem
Fazit werden thesenartig die wichtigsten Ergebnisse nochmals zusammengefasst
und bewertet.
2
Alliierte Pläne für die Nachkriegszeit
Bereits während des Krieges hatten sich die Alliierten darüber Gedanken
gemacht, wie Deutschland nach seiner bedingungslosen Kapitulation zu behandeln
sei.[1]
Sie waren sich darin einig, Deutschland für alle Zeiten als möglichen
Kriegsgegner auszuschalten, seinen Militarismus und seine Rüstungsindustrie zu
zerstören sowie die Verantwortungsträger der nationalsozialistischen Herrschaft
vor ein Kriegsverbrechergericht zu stellen.[2] Auch
hinsichtlich der Wiederherstellung der Souveränität Österreichs, Polens sowie
anderer von deutschen Truppen besetzter Gebiete gab es breite Zustimmung.
Im Mittelpunkt der Erörterung alliierter Nachkriegspläne für Deutschland
stand jedoch die Frage, ob das besiegte Reich als Einheit behandelt oder in
mehrere Einzelstaaten aufgeteilt werden sollte. Eine gemeinsame Linie konnte
jedoch nicht festgelegt werden. Es stellte sich die Frage, ob Deutschland
gewaltsam oder nur in Übereinstimmung mit separistischen Strömungen der
Bevölkerung aufzuteilen sei, wie viele verschiedene deutsche Staaten zu
schaffen sei und was aus Preußen werden solle.[3]
Schon im Dezember 1940 vertrat Stalin in Moskau dem britischen
Außenminister Eden gegenüber die Auffassung, dass Preußen vom Rheinland und
Süddeutschland isoliert und Polen durch deutsche Gebiete östlich der Oder für
die Anerkennung der Curzon-Linie, d.h für die Abtretung polnischer Ostgebiete
an die Sowjetunion, entschädigt werden müsse.[4]
Die USA und Großbritannien hatten zwar in der Atlantik-Charta vom August
1941 versichert, dass sie nach dem Kriege keinen Gebietsveränderungen zustimmen
würden, die „den frei geäußerten Wünschen der betroffenen Völker“
widersprächen; sie ließen aber keinen Zweifel daran, dass die Atlantik-Charta
sie – wie Winston Churchill im Mai feststellte – in keiner Weise hinsichtlich
der Zukunft Deutschlands binde.[5]
Auf der Arcadia-Konferenz, die vom Dezember 1941 bis Januar 1942 in
Washington stattfand, vereinbarten Churchill und Roosevelt als wichtigsten
Beschluss, zuerst die deutsche Gefahr auszuschalten und die
nationalsozialistische Armee in die Knie zu zwingen sowie einen bedingungslosen
Frieden durchzusetzen: „Germany first“.[6]
Die Konferenz war die Fortführung der vom 9. bis 12.August 1941 in
der Placentia Bay auf Neufundland abgehaltenen geheimen britisch-amerikanischen
Atlantikkonferenz. Die dort beschlossene Atlantik-Charta bildete die Grundlage
für die Gespräche in Washington. Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor
Anfang Dezember waren die USA auf der Seite der Alliierten in den Krieg
eingetreten, so dass auch der Krieg im Pazifik thematisiert wurde. Trotzdem war
der wichtigste Beschluss die Festlegung des Hauptkriegsschauplatzes in Europa,
um zuerst die deutsche Gefahr auszuschalten.Dazu waren eine Durchführung des Friedensprogramms der Rüstungsindustrie
notwendig, das zuallererst eine absolute Geheimhaltung der Produktionsstätten
erforderte, und zusätzlich die Aufrechterhaltung der Überseekommunikation, was
eine unabdingbare Voraussetzung für den Sieg war. Außerdem galt die Bestimmung
des europäischen Kriegsschauplatzes und des Atlantik als das ausschlaggebende
Gebiet zur Bekämpfung der Achsenmächte und für einen Sieg über Deutschland.
Weiterhin sollte der Aufbau einer Verteidigungsposition im Pazifik bis zum Sieg
im Atlantik und über Europa mit der Möglichkeit, kleinere Offensivoperationen
gegen Japan zu unternehmen. Der Angriff gegen Deutschland sollte offensiv über
das Mittelmeer geführt werden mit massiven Bomberangriffen auf das deutsche
Kernland und die Festung Europa. Blockade gegen Deutschland und subversive
Operationen in deutsch besetzten Gebieten.[7]
Die Casablanca-Konferenz war ein
Geheimtreffen von US-Präsident Franklin D. Roosevelt, dem britischen
Premierminister Winston Churchill und den Combined Chiefs of Staff (CCS), ein
gemeinsamer Operations- und Planungsstab der USA und Großbritanniens während
des Zweiten Weltkriegs. Sie fand vom 14. bis 26. Januar 1943 im marokkanischen
Casablanca statt.
Auch Stalin war eingeladen, er konnte jedoch
wegen des Kampfes um Stalingrad die Sowjetunion nicht verlassen.
Die von Stalin seit langem geforderte zweite
Front in Europa war von Roosevelt bereits zugesagt, aber nicht vor Juli/August
1943 in Aussicht gestellt worden. Auf britischen Vorschlag wurde eine Landung
auf Sizilien für Juni/Juli 1943 verabredet, um Italien zu besiegen. Mit ihr
sollte die Mittelmeerposition der Alliierten gefestigt und der Sprung auf das
italienische Festland vorbereitet werden.[8]
Präsident Roosevelt verkündete auf einer
Pressekonferenz als vorrangiges Kriegsziel die bedingungslose Kapitulation des
Deutschen Reiches, Italiens und Japans ("unconditional surrender").
Angestrebt werde nicht die Vernichtung der Völker, sondern die Zerstörung ihrer
Kriegsmacht und ihrer auf Eroberung und Unterjochung anderer Länder
ausgerichteten Weltanschauung. Mit dieser Formulierung sollte dem misstrauischen
Stalin bewiesen werden, dass die Westmächte keinen Sonderfrieden anstrebten,
sondern zusammen mit den Sowjets bis zur endgültigen Niederwerfung
Deutschlands, Italiens und Japans kämpfen würden.
Die Ergebnisse von Casablanca und die
Kapitulation in Stalingrad veranlassten die nationalsozialistische Propaganda
zur Ausrufung des "totalen Krieges" in der Sportpalast-Rede von
Goebbels[9]
am 18. Februar 1943. Trotz des verstärkt einsetzenden Luftkrieges der
Westalliierten über Deutschland solidarisierte sich die Bevölkerung mit den
Durchhalteparolen der NS-Führung oder war zumindest zur resignativen Hinnahme
des immer aussichtsloser erscheinenden Kriegsgeschehens bereit.
Die Invasion Westeuropas wurde im Zeitplan auf das Jahr 1944 verschoben.
Während der Quadrant-Konferenz in Québec (August 1943) wurde die Operation
Overlord (Invasion in der Normandie) beschlossen und General Frederick E.
Morgan beauftragt, einen detaillierten Plan zu entwerfen. In Kairo (November
1943) vereinbarten der amerikanische Präsident Roosevelt, sein Pendant
Churchill und der chinesische Befehlshaber Chiang Kai-shek, den Krieg in
Ostasien bis zur bedingungslosen Kapitulation Japans, das an der Seite des
nationalsozialistischen Deutschlands im 2. Weltkrieg kämpfte,fortzusetzen.[10] Die
Alliierten setzten ihre militärischen Operationen bis zur bedingungslosen
Kapitulation Japans fort. Es wurde beschlossen, dass Japan müssen alle seit dem
Beginn des Ersten Weltkriegs besetzten oder eroberten pazifischen Inseln
entzogen werden müssten. Alle von Japan geraubten chinesischen Gebiete wie die
Mandschurei, Taiwan oder die Pescadores müssten wieder an die Republik China
zurückfallen; Korea solle frei und unabhängig werden.
Im November 1943 einigten sich Präsident Roosevelt, Premierminister Churchill
und Stalin in Teheran darauf, die Curzon-Linie als polnisch-sowjetische Grenze
anzuerkennen, Polen im Westen bis zur Oder-Linie vorrücken zu lassen und
ostpreußisches Gebiet um den eisfreien Hafen von Königsberg der Sowjetunion zu
übergeben.[11]Es wurde eingehend eine deutsche Teilung
erörtert, nachdem Roosevelt einen Plan für fünf autonome deutsche Staaten
vorgelegt hatte. Die Regierungschefs erzielten jedoch keine Einigung und
beauftragten die in London tagende Europäische Beratungskonferenz mit der weiteren
Prüfung dieser Frage.[12] Für den künftigen Frieden wurde eine
Zerstückelung Deutschlands vereinbart.
Churchill schlug eine Zweiteilung Deutschlands bei Abtrennung der Provinz
Ostpreußen in eine nördliche und eine südliche Hälfte vor, bei der Teile Süddeutschlands
(Bayern, Pfalz, Baden und Württemberg) mit Österreich und Ungarn zu einer
„Donauföderation“ zusammengeschlossen werden sollten.[13]
Roosevelt favorisierte die Bildung von fünf autonomen Einzelstaaten.
Diese sollten jeweils folgende Gebiete umfassen: Preußen (Brandenburg
einschließlich der Gebiete östlich der Oder, Berlin, Mecklenburg, Pommern,
Schlesien und das nördliche Sachsen-Anhalt), Hannover mit Gebieten
Nordwestdeutschlands, Sachsen (das heutige Sachsen ohne den niederschlesischen
Teil sowie das heutige Thüringen), Hessen-Darmstadt vereinigt mit Hessen-Kassel
und Gebieten südlich des Mains sowie einem südlichen Teil der Rheinprovinz
sowie ein südlicher Staat aus Bayern, Baden, Württemberg und
Württemberg-Hohenzollern.
Außerdem schlug er vor, die Gebiete um Kiel und Hamburg sowie das Ruhr-
und Saargebiet unter internationale Verwaltung stellen zu lassen.
Die Einsetzung dieser Kommission zum Studium der alliierten
Nachkriegspolitik war wenige Wochen vor der Teheraner Konferenz der
Regierungschefs von den Außenministern Hull, Eden und Molotow auf ihrer
Moskauer Tagung beschlossen worden.[14]
In den USA beschäftigten sich Deutschland-Experten in Jahren 1942 bis
1944 wiederholt mit dem Problem der Aufgliederung des nationalsozialistischen
Deutschlands. Eine Mehrheit der Sachverständigen stützte die Überzeugung des
amerikanischen Außenministers Hull, dass die gewaltsame Teilung den Aufbau
demokratischer Einrichtungen in Deutschland gefährden müsse, während
Unterstaatssekretär Welles den Präsidenten stärker für den Plan gewinnen
konnte, „die Differenzen und Eifersüchte, die innerhalb Deutschlands alsbald
entstehen würden, als separatistische Bewegungen zu begünstigen.“[15]
Der zügige Vormarsch der alliierten Armeen rückte den Tag der deutschen
Kapitulation jedoch in greifbare Nähe. So kamen Roosevelt, Churchill und Stalin
im Februar 1945 zu weiteren Verhandlungen über die Nachkriegsordnung in Jalta
erneut zusammen und kamen zu folgendem Ergebnis::[16]
„Gemäß dem im gegenseitigen Einvernehmen festgelegten Plan werden die
Streitkräfte der drei Mächte je eine besondere Zone Deutschlands besetzen. Der
Plan sieht eine koordinierte Verwaltung und Kontrolle durch eine
Zentralkommission mit Sitz in Berlin vor, die aus den Oberbefehlshabern der
drei Mächte besteht. Es ist beschlossen worden, daß Frankreich von den drei
Mächten aufgefordert werden soll, eine Besatzungszone zu übernehmen und als
viertes Mitglied an der Kontrollkommission teilzunehmen, falls es dies wünschen
sollte (…) Es ist unser unbeugsame Wille, den deutschen Militarismus und
Nationalsozialismus zu zerstören und dafür Sorge zu tragen, daß Deutschland nie
mehr imstande ist, den Weltfrieden zu stören. Wir sind entschlossen, alle
deutschen Streitkräfte zu entwaffnen und aufzulösen; den deutschen Generalstab
(…) für alle Zeiten zu zerschlagen; sämtliche deutschen militärischen
Einrichtungen zu entfernen oder zu zerstören; die gesamte deutsche Industrie,
die für die militärische Produktion benutzt werden könnte, zu beseitigen oder
unter Kontrolle zu stellen; alle Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen (…)
eine im gleichen Umfang erfolgte Wiedergutmachung der von den Deutschen
verursachten Schäden zu bewirken; die Nationalsozialistische Partei, die
nationalsozialistischen Gesetze, Organisationen und Einrichtungen zu
beseitigen. (…) Es ist nicht unsere Absicht, das deutsche Volk zu vernichten,
aber nur dann, wenn der Nationalsozialismus und Militarismus ausgerottet sind,
wird für die Deutschen Hoffnung auf ein würdiges Leben und einen Platz in der
Völkergemeinschaft bestehen.“
Stalin forderte in Jalta, einen Beschluss über die Zerstückelung
Deutschlands zu fassen und die von der Europäischen Beratungskommission
vorbereitete Kapitulationsurkunde entsprechend zu ergänzen. Daraufhin wurde ein
geheimer Teilungssauschuss eingesetzt, der in London tagte.[17]
In einer Geheimabsprache verpflichtete sich die Sowjetunion, zwei bis
drei Monate nach der deutschen Kapitulation den Krieg gegen Japan zu eröffnen
und ein Bündnis mit China einzugehen.[18] Im
Gegenzug erhielt sie territoriale Zugeständnisse in den Kurilen und Südsachalin
sowie politische Vorrechte in der Mandschurei, Besatzungsrechte in Korea und
die Autonomie der Äußeren Mongolei.
Die Sowjetunion
verstand es, schon zu diesem Zeitpunkt eigene machtpolitische Interessen durchzusetzen
oder zumindest verhandelbar zu machen.[19] Stalin war vor allem
daran interessiert, die ost- und südosteuropäischen Länder als sowjetische
Interessensphäre anerkennen zu lassen und die Ostgrenze Polens zugunsten der
Sowjetunion auf die sogenannte „Curzon-Linie“ festzusetzen.[20] Unter der Voraussetzung,
dass an einer provisorischen polnischen Regierung auch Nichtkommunisten und die
Londoner Exilregierung beteiligt und freie demokratische Neuwahlen durchgeführt
werden würden, stimmten Roosevelt und Churchill dieser Ostgrenze zu. Die
Festlegung der polnischen Westgrenze wurde vertagt, allerdings wurde Polen ein
„beträchtlicher Gebietszuwachs“ als Kompensation für den Verlust seiner
Ostgebiete an die Sowjetunion zugesagt.[21]
Dort einigten sich die Staatschefs auch über die letzten noch strittigen
Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen.[22] Es
ging insbesondere um den Abstimmungsmodus im mächtigsten Gremium der künftigen
Organisation, dem Sicherheitsrat. Den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern – der
UdSSR, den USA, Großbritannien, Frankreich und China – räumte man auf Betreiben
der UdSSR ein Vetorecht in allen wichtigen Fragen ein.[23]
Wie bereits die frühere Konferenz von Teheran ließ auch die Konferenz von
Jalta viel Auslegungsspielraum offen.[24] Nur
über eine bedingungslose Kapitulation und die Entnazifizierung sowie die
Entmilitarisierung Deutschlands war man sich von vornherein einig. Definitive
Absprachen, Einzelheiten über die Abtretung der deutschen Ostgebiete oder die
künftige polnische Westgrenze wurden nicht getroffen. Verabredet war
allenfalls, dass Polen im Norden und Westen deutsche Gebiete erhalten solle,
nach den Vorstellungen der USA und Großbritanniens jedoch keine westlich der
Oder. Keine der teilnehmenden Parteien wollte ein Scheitern der Verhandlungen
oder einen nicht mehr zu reparierenden Dissens riskieren und so den Sieg über
das nationalsozialistische Deutschland nicht zu gefährden oder eine mögliche
Spaltung der Alliierten herbeizuführen.
Der sowjetische Vertreter Gussjew rückte in diesem Teilungsausschuss im
März und April 1945 wieder von dem Jaltaer Teilungsbeschluss ab.[25] Er
verhinderte, dass das Wort „Zerstückelung“, wie ursprünglich in Jalta
vereinbart, in die Kapitulationsurkunde aufgenommen wurde, indem er der Absicht
der USA und Großbritannien widersprach, Frankreich über den Geheimbeschluss der
Großen Drei in Jalta zu informieren. Frankreich sollte aber die deutsche
Kapitulationserklärung ebenfalls entgegennehmen. So kam es, dass in diesem
Dokument schließlich nur der Absatz auftauchte:[26]
„Diese Kapitulationserklärung stellt kein Präjudiz für an ihre Stelle tretende
allgemeine Kapitulationsbedingungen dar, die durch die Vereinten Nationen oder
in deren Namen festgesetzt werden.“
Die bedingungslose Kapitulation
der deutschen Wehrmacht wurde am 7.Mai1945 im Obersten
Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte, untergebracht in den
Gebäuden des heutigen Lycée Polyvalent Franklin Roosevelt, in Reims
unterzeichnet und trat am 8.Mai um 23:01Uhr in Kraft. Die
Kapitulationserklärung wurde aus protokollarischen Gründen in Berlin-Karlshorst
im Hauptquartier der sowjetischen 5.Armee am 8./9.Mai wiederholt.
Die deutsche Staats- und Wehrmachtführung räumte damit den alliierten
Siegermächten das Recht ein, alle politischen, militärischen und
gesellschaftlichen Angelegenheiten Deutschlands zu regeln.
Der Kurswechsel der Sowjetunion nach der Jalta-Konferenz wurde vollends
sichtbar, als Stalin am 8.Mai erklärte:[27] „Die
Sowjetunion feiert den Sieg, wenn sie sich auch nicht anschickt, Deutschland zu
zerstückeln oder zu vernichten.“
Aus diesen Tatsachen ergibt sich, dass die Kriegsgegner Deutschlands
trotz aller Beratungen und Erwägungen in den vergangenen vier Jahren keine
einheitliche Konzeption für den nun gemeinsam zu beschreitenden Weg besaßen. Es
herrschte bei den Alliierten immer noch die Angst, der Krieg könnte noch nicht
vorbei sein und es könnten sich neonazistische Untergrundbewegungen bilden, die
in Form von Anschlägen oder Straßenkämpfen die Auseinandersetzungen nochmals suchen
würden.[28]
Die USA hatten zwar durch ihre Vereinigten Stabschefs an den
Oberbefehlshaber ihrer Besatzungstruppen im April 1945 eine Weisung – die
Direktive JCS 1067 – ergehen lassen, in dem es unter anderem hieß:[29]
„Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als
besiegter Feindstaat.“ Bald sollte sich jedoch herausstellen, dass die
detaillierten Anweisungen der Wirklichkeit nicht gerecht zu werden vermochten
und die Sowjetunion andere Vorstellungen durchsetzen wollte.[30]
3 Das Potsdamer Abkommen
Die in der Kapitulationsurkunde angekündigten allgemeinen Bedingungen
wurden Anfang Juni von den Oberbefehlshabern der Besatzungstruppen – dem
amerikanischen General Eisenhower, dem Marshall der Sowjetunion Shukow, dem
britischen Feldmarschall Montgomery und dem französischen Armeegeneral Lattre
de Tassigny – verkündet, nachdem am 23. Mai die Geschäftsführende
Reichsregierung des Großadmirals Dönitz in der Nähe von Flensburg verhaftet
worden war.[31] Der Krieg hatte ein
Drittel des deutschen Staatsvermögens von 1936 vernichtet, ein Fünftel aller
gewerblichen Bauten und Produktionsmittel, zwei Fünftel aller Verkehrsanlagen,
15% des Wohnraumes zerstört sowie das Arbeitskräftepotential der Bevölkerung um
annähernd ein Fünftel vermindert. Das Auslandsvermögen, die Handelsflotte und
alle deutschen Patente wurden beschlagnahmt.[32]
Mit dem Zusammenbruch der durch Gesetze und Verordnungen gestützten
Kriegswirtschaft versiegten die Lebensmittelzufuhren aus den von deutschen
Truppen besetzten Ländern, so dass die Versorgung der Bevölkerung mit
Nahrungsmitteln stockte. Ein gewaltiger Geldüberhang ließ den Schwarzmarkt
blühen, die Kriminalität stieg rapide an, Seuchen drohten auszubrechen.[33]
Das ganze Ausmaß der Konzentrationslager war zu diesem Zeitpunkt schon
den Alliierten und der Weltöffentlichkeit bekannt und verschärfte den Hass auf
das nationalsozialistische Regime und ihren vielen deutschen Helfern nochmals.
Die von den alliierten Truppen befreiten Konzentrationslager enthüllten einen
Schrecken, der das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Vernichtungslogik
und Menschenverachtung zum Ausdruck brachte.[34] Nach
der Befreiung der KZ-Gefangenen und deren medizinischer Versorgung sahen die
Alliierten die Notwendigkeit, die deutsche Bevölkerung mit den unter ihren
Augen begangenen Verbrechen zu konfrontieren. In den Konzentrationslagern
wurden die unglaublichen Verbrechen sichtbar – auch für Menschen, die nicht
bereits Augenzeugen der Verbrechen gewesen waren. Die örtliche Bevölkerung aus
der Nachbarschaft der KZs wurde gezwungen, Lagerteile und Leichen der dort
Ermordeten anzusehen. Sie wurde mehrfach gezwungen, Tote in würdigen Gräbern zu
bestatten. Dabei ging es um unbestattete Leichen oder Umbettungen von Leichen
aus Massengräbern.
Das Grauen des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau übertraf alles,
was man sich bisher vorstellen konnte:[35]Einige Krematorien und Gaskammern des KZ
Birkenau wurden schon ab November 1944 abgerissen. Die Verbrennungsöfen wurden
demontiert und sollten jüngsten Studien zufolge in dem noch als sicher
geltenden KZ Mauthausen wieder aufgebaut werden. Das letzte Krematorium
sprengten die Nationalsozialisten kurz vor der Befreiung des Lagers durch die
anrückenden sowjetischen Truppen im Januar 1945. Zwischen dem 17. Januar 1945 und
dem 23. Januar wurden etwa 60.000 Häftlinge evakuiert und in Todesmärschen nach
Westen getrieben.
In den Lagern und Außenstellen blieben etwa 7500 Häftlinge zurück, die zu
schwach oder zu krank zum Marschieren waren. Mehr als 300 wurden erschossen;
man nimmt an, dass eine geplante Vernichtungsaktion nur durch das rasche
Vorrücken der Roten Armee verhindert wurde.
Zuerst wurde das Hauptlager Monowitz am Vormittag des 27. Januar 1945
durch die 322. Infanteriedivision der 60. Armee der 1. Ukrainischen Front unter
dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Kurotschkin befreit. Von den dort
zurückgelassenen Gefangenen– die Angaben reichen von 600 bis 850
Personen– starben trotz medizinischer Hilfe 200 in den Folgetagen an
Entkräftung.
Das Stammlager und Auschwitz-Birkenau wurden – auch durch die Soldaten
der 322. Division – schließlich am frühen Nachmittag des 27. Januar befreit. In
Birkenau waren fast 5.800 entkräftete und kranke Häftlinge, darunter fast 4.000
Frauen, unversorgt zurückgeblieben. In den desinfizierten Baracken wurden
Feldlazarette eingerichtet, in denen die an Unterernährung und Infektionen
leidenden und traumatisierten Häftlinge versorgt wurden.
Einige Tage später wurde die Weltöffentlichkeit über die Gräueltaten
informiert. Die Ermittler fanden über eine Million Kleider, ca. 45.000 Paar
Schuhe und sieben Tonnen Menschenhaar, die von den KZ-Wächtern zurückgelassen
wurden.
In den Jahren 1940 bis 1945 wurden in die Konzentrationslager Auschwitz
mindestens 1,1 Millionen Juden, 140.000 Polen, 20.000 Sinti und Roma sowie mehr
als 10.000 sowjetische Kriegsgefangene deportiert. Knapp über 400.000 Häftlinge
wurden registriert. Von den registrierten Häftlingen sind mehr als die Hälfte
aufgrund der Arbeitsbedingungen, Hunger, Krankheiten, medizinischen Versuchen
und Exekutionen gestorben.
Die nicht registrierten 900.000 nach Birkenau Deportierten wurden kurz
nach der Ankunft ermordet. Als Obergrenze der Todesopfer im
Konzentrationslager- und Vernichtungslagerkomplex Auschwitz wird die Zahl von
1,5 Millionen Opfern angegeben.
In der „[Berliner Deklaration]
Erklärung in Anbetracht der Niederlage Deutschlands und der Übernahme der
obersten Regierungsgewalt hinsichtlich Deutschlands durch die Regierungen des
Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten von Amerika und der Union der
Sozialistischen Sowjet-Republiken und durch die Provisorische Regierung der
Französischen Republik“ in Anbetracht der Niederlage Deutschlands vom 5.
Juni 1945 teilten die vier Siegermächte mit, dass sie „hiermit die oberste
Regierungsgewalt in Deutschland übernehmen, einschließlich aller Befugnisse der
deutschen Regierung, des Oberkommandos der Wehrmacht und der Regierungen,
Verwaltungen oder Behörden der Länder, Städte und Gemeinden.[36] Die
Übernahme zu den vorstehend genannten Zwecken der besagten Regierungsgewalt und
Befugnisse bewirkt nicht die Annektierung Deutschlands.“[37]
Die fünfzehn Artikel dieser Erklärung regelten im Einzelnen die
Entwaffnung und Gefangennahme aller deutschen Streitkräfte und die Verhaftung
der nationalsozialistischen Rädelsführer. In einer am gleichen Tage
veröffentlichten Feststellung über das Kontrollverfahren in Deutschland hieß
es:[38]
„1. Während der Zeit, in der Deutschland die sich aus der bedingungslosen
Kapitulation ergebenden grundlegenden Forderungen erfüllt, wird in Deutschland
die oberste Gewalt von den Befehlshabern Großbritanniens, der Vereinigten
Staaten, Sowjetrusslands und Frankreichs auf Anweisung ihrer Regierungen
ausgeübt, von jedem in seiner eigenen Besatzungszone und gemeinsam in allen
Deutschland als ein Ganzes zu betreffenden Angelegenheiten. Die vier
Oberbefehlshaber bilden zusammen den Kontrollrat. Jeder Oberbefehlshaber wird
von einem politischen Berater unterstützt.
2. Der Kontrollrat, dessen Entscheidungen einstimmig getroffen werden
müssen, trägt für eine angemessene Einheitlichkeit des Vorgehens der einzelnen
Oberbefehlshaber in ihren entsprechenden Besatzungszonen Sorge. (…)
3. Unter dem Kontrollrat sind ein ständiger Koordinationsausschuss, der
sich aus einem Vertreter der vier Oberbefehlshaber zusammensetzt, und ein
Kontrollstab tätig, der aus folgenden Abteilungen besteht: Heer, Marine, Luft,
Transport, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Reparationen und Wiedererstattung,
Innere Angelegenheiten und Nachrichtenwesen, Rechtswesen, Kriegsgefangene und
Zwangsverschleppte, Arbeitseinsatz. Jede Abteilung hat vier Leiter, von denen
einer von jeder der vier Mächte ernannt wird.“
Berlin sollte von einer Interalliierten Behörde, bestehend aus den vier
Stadtkommandanten, unter Aufsicht des Kontrollrates verwaltet werden. Den
übrigen Kriegsgegnern Deutschlands wurde die Ernennung von Militärmissionen
beim Kontrollrat empfohlen. Zwei weitere Dokumente, die das Datum des 5. Juni
trugen, bestimmten, dass Deutschland in den Grenzen vom 31. Dezember 1937 in
vier Besatzungszonen, Berlin in vier Sektoren aufgeteilt und dass die übrigen
verbündeten Regierungen gelegentlich von den vier Besatzungsmächten konsultiert
würden.[39]
Weiterhin regelte die Erklärung die Freilassung der in deutscher
Kriegsgefangenschaft befindlichen Personen (Art. 6), Verbot des Vernichtens von
offiziellen Dokumenten (Art. 8), Einstellung des Rundfunks (Art. 9),
Gefangennahme der Kriegsverbrecher (Art. 11) und Stationierung der alliierten
Streitkräfte in Deutschland (Art. 12).
Die geplanten Grenzen der Besatzungszonen stimmten nicht mit dem Verlauf
der Fronten am Ende des Krieges überein. Britische und US-amerikanische Truppen
mussten sich aus Teilen Mecklenburgs, Thüringens und Sachsens zurückziehen, die
der sowjetischen Besatzungszone zugeteilt worden waren. Anfang Juli rückten die
sowjetischen Truppen vor und besetzten strategische Städte wie z.B. Schwerin,
Halle, Leipzig, Weimar und Erfurt, während die drei Westmächte ihre Berliner
Sektoren übernahmen.
Zu dieser Zeit hatten sich aber bereits starke politische Spannungen
zwischen den Westmächten und der Sowjetunion offenbart – vor allem wegen des
sowjetischen Vorgehens in Polen, aber auch wegen der Einflussnahme der
Sowjetunion auf die Regierungsbildungen in den Balkan-Staaten und Österreich.[40]
So hatte Churchill bereits am 4. Juni der amerikanischen Regierung
mitgeteilt:[41] „Ich sehe dem im
Mittelabschnitt unserer Front beabsichtigten Rückzug der amerikanischen Armee
auf unsere Zonengrenzen mit größtem Unbehagen entgegen, ist doch damit der Vormarsch
der Sowjetmacht im Herz Westeuropas und die Senkung eines eisernen Vorhangs
zwischen uns und dem ganzen Osten verbunden. Ich hatte gehofft, dieser Rückzug
würde, falls er überhaupt erfolgen muß, von der Regelung vieler wesentlicher
Dinge begleitet sein, die allein eine echte Grundlage des Weltfriedens
darstellen könnten. Noch ist nichts von Bedeutung geregelt.“
Die nach der Jalta-Konferenz entstandenen Meinungsverschiedenheiten
sollten beigelegt, die Voraussetzungen für eine gemeinsame Nachkriegspolitik
geschaffen werden, als die drei Regierungschefs vom 17.7-02.08 im Cäcilienhof
bei Potsdam zusammenkamen. Die Leiter der Delegationen waren Präsident Truman,
der an die Stelle des im April verstorbenen Franklin D. Roosevelt getreten war,
unterstützt von seinem Außenminister Byrnes, Stalin und sein Außenminister
Molotow, Premierminister Churchill und Außenminister Eden, die Ende Juli – nach
dem Sieg der Labour-Party bei den britischen Unterhauswahlen – durch den neuen
Regierungschef Attlee und Außenminister Bevin ersetzt wurden.[42]
Auf der Tagesordnung der Potsdamer Konferenz stand nicht nur das
Deutschland-Problem. Im Fernen Osten dauerte der Krieg mit Japan an. Bis zu
ihrer Politik gegenüber Spanien und der Türkei hatten die drei Mächte eine
Fülle internationaler Probleme zu erörtern. „Als wir nach Potsdam gekommen
waren, sahen wir uns hinsichtlich der polnisch-deutschen Grenze einer
vollendeten Tatsache gegenüber“, berichtete Byrnes.[43] Die
Sowjetunion hatten das deutsche Gebiet östlich der Oder und Neiße, das
eigentlich zur sowjetischen Besatzungszone gehören sollte, polnischer
Verwaltung unterstellt, ohne sich vorher mit den Regierungen in London und
Washington abzustimmen:[44] „Die
Sowjets hatten damit praktisch eine weitere Zone errichtet; sowohl Präsident Truman
wie Premierminister Churchill baten sofort um eine Erklärung dieser einseitigen
Handlungsweise. Die Sowjets rechtfertigten sich, indem sie sagten, die
Deutschen seien vor den russischen Truppen geflohen.“
Die Westmächte beharrten darauf, dass die deutsch-polnische Grenze erst
in einem Friedensvertrag festgelegt werden könne. Churchill warnte vor einer
Hungersnot, wenn man Deutschland kurzfristig seiner landwirtschaftlich
wichtigen Ostgebiete beraube. Truman erwähnte das schlesische Industriegebiet,
ohne dass die von der Sowjetunion geforderten Reparationen – 20 Milliarden
Dollar, von denen die Hälfte Russland zugute kommen sollte – nicht aufgebracht
werden könnten. Ohnehin warnte die USA davor, Deutschland zu hohe Reparationen
aufzuerlegen, die nur – wie nach dem 1. Weltkrieg - durch amerikanische
Anleihen gesichert würden.
Erst in der Schlussphase der Potsdamer Konferenz gingen die westlichen
Regierungen von ihrer Forderung ab, dass die östliche Neiße als vorläufige
Grenze gelten, mithin Breslau und außerdem Stettin zu dem vom Kontrollrat
verwalteten deutschen Gebiet gehören sollen. Stalins Machtpolitik setzte die
Anerkennung der westlichen Neiße als Grenzlinie durch.[45] Auf
der Konferenz wurde keine konkrete Festlegung des nördlichsten Grenzabschnittes
bei und seewärts von Stettin getroffen.[46]
Allerdings waren sich die Westalliierten und die Sowjetunion politisch insoweit
darin einig, als der Hafen von Stettin dem polnischen Territorium zugeschlagen
werden sollte. Polen hatte dies gegenüber den Alliierten im Vorfeld der
Konferenz stets angeregt.
Dies galt auch für die Gegend um Königsberg. Im Artikel VI über die
„Stadt Königsberg und das anliegende Gebiet“, hieß, dass die (…) Westgrenze der
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, [die] an die Ostsee grenzt, von
einem Punkt an der östlichen Küste der Danziger Bucht in östlicher Richtung
nördlich von Braunsberg-Goldap und von da zu dem Schnittpunkt der Grenzen
Litauens, der Polnischen Republik und Ostpreußens verlaufen soll.“[47]
Die Regierungschefs kamen überein, einen Rat der Außenminister mit einem
in London ansässigen Sekretariat zu bilden, dem Frankreich und in bestimmten
Fragen China angehören sollten. Diesem Rat wurde aufgetragen, rasch die
Friedensverträge mit Italien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Finnland
vorzubereiten – anschließend ein ähnliches Dokument für Deutschland.
Über die bis zum Abschluss eines Friedensvertrages zu verfolgende
gemeinsame Politik hieß es im Potsdamer Abkommen:[48] „Das
deutsche Volk fängt an, die furchtbaren Verbrechen zu büßen, die unter der
Leitung derer, welche es zur Zeit ihrer Erfolge offen gebilligt hat und denen
es blind gehorcht hat, begangen wurden.“
Unter Berufung auf die Jalta-Beschlüsse bekräftigten die Regierungschefs
erneut ihren Willen, Deutschland vollständig zu entmilitarisieren und alle
nationalsozialistischen Organisationen und Einflüsse zu beseitigen:[49] „Die
Verwaltung Deutschland muß in Richtung auf eine Dezentralisation der
politischen Struktur und der Entwicklung einer örtlichen Selbstverwaltung
durchgeführt werden. In ganz Deutschland sind alle demokratischen Parteien zu
erlauben und zu fördern. Bis auf weiteres wird keine zentrale deutsche
Regierung errichtet werden. Jedoch werden einige wichtige zentrale deutsche
Verwaltungsabteilungen errichtet werden, an deren Spitze Staatssekretäre
stehen, und zwar auf den Gebieten des Finanzwesens, des Transportwesens, des
Verkehrswesen, des Außenhandels und der Industrie. Diese Abteilungen werden
unter der Leitung des Kontrollrates tätig sein.“
Die wirtschaftlichen Grundsätze des Abkommens verpflichteten den
Kontrollrat, Deutschland als ein einziges wirtschaftliches Ganzes zu
betrachten, das Wirtschaftsleben so rasch wie möglich zu dezentralisieren – mit
dem Ziel der Vernichtung der bestehenden übermäßigen Konzentration der
Wirtschaftskraft, dargestellt insbesondere durch Kartelle, Syndikate, Trusts
und andere Monopolvereinigungen – und schließlich mit Hilfe eines deutschen
Verwaltungsapparates eine Kontrolle des Wirtschaftslebens zu gewährleisten:[50]
„Nach der Bezahlung der Reparationen sind dem deutschen Volke genügend Mittel
zu belassen, um ohne eine Hilfe von außen zu existieren.“
Wie hoch diese Reparationen sein würden, blieb in der Erklärung
unerwähnt. Die Mächte sollten ihre Reparationsansprüche jeweils aus ihrer
eigenen Besatzungszone und den von ihnen beschlagnahmten Auslandsguthaben
auftreiben, wobei der Sowjetunion zusätzlich Lieferungen aus den westlichen
Zonen zugesagt wurden.[51]
Die für Deutschland folgenschwersten Bestimmungen betrafen das Schicksal
der Ostgebiete:[52] „Die Konferenz hat
grundsätzlich dem Vorschlag der Sowjetregierung hinsichtlich der endgültigen
Übergabe der Stadt Königsberg und des anliegenden Gebietes an die Sowjetunion
(…) zugestimmt. Der Präsident der USA und der britische Premierminister haben
erklärt, dass sie den Vorschlag der Konferenz bei der bevorstehenden
Friedensregelung unterstützen werden. (…) Die Häupter der drei Regierungen
bekräftigten ihre Auffassung, dass die endgültige Festlegung der Westgrenze
Polens bis zu der Friedenskonferenz zurückgestellt werden soll. Die Häupter der
drei Regierungen stimmen darin überein, daß bis zur endgültigen Festlegung der
Westgrenze Polens die früheren deutschen Gebiete östlich der Linie, die von der
Ostsee unmittelbar westlich von Swinemünde und von dort die Oder entlang bis
zur Einmündung der westlichen Neiße, und die westliche Neiße entlang bis zur
tschechoslowakischen Grenze verläuft, einschließlich des Teiles Ostpreußens,
der nicht unter die Verwaltung der UdSSR (…) gestellt wird, und einschließlich
des Gebietes der früheren Freien Stadt Danzig unter die Verwaltung des
polnischen Staates kommen und in dieser Hinsicht nicht als Teil der
sowjetischen Besatzungszone in Deutschland betrachtet werden sollen.“
Byrnes berichtete, die Konferenz habe in guter Stimmung geendet, obwohl
die US-amerikanische Delegation weniger zuversichtlich abgereist sei als nach
der Konferenz in Jalta:[53] „Wir
waren fest davon überzeugt, daß die erzielten Beschlüsse eine Grundlage für die
baldige Wiederherstellung dauerhafter Verhältnisse in Europa bildeten.
Tatsächlich haben die Beschlüsse die Konferenz zu einem Erfolg gemacht, aber
die Verletzung dieser Beschlüsse verwandelte den Erfolg in einen Fehlschlag.“
Frankreich, das seine Vertreter in die Europäische Beratungskommission
entsandt und die Deklarationen vom 5. Juni mit unterzeichnet hatte, war zur
Potsdamer Konferenz nicht hinzugezogen worden.[54] Die
französische Regierung unter dem Vorsitz von General de Gaulle beschränkte sich
darauf, das Potsdamer Abkommen zur Kenntnis zu nehmen und nur Teile davon
offiziell zu akzeptieren (z.B. die Beschlüsse über die deutschen Ostgebiete).
Frankreich erhob Vorbehalte hinsichtlich der geplanten Zentralverwaltung,
sperrte seine eigene Zone für Flüchtlinge und Vertriebene und begann, auf eine
Abtrennung des Saargebietes und eine Internationalisierung der Ruhr zu drängen.
Vornehmlich am französischen Widerstand sollte in den folgenden zwei Jahren die
Bildung einer dem Kontrollrat unterstellten deutschen Zentralgewalt scheitern.
Diese Vereinbarungen dienten der UdSSR in den folgenden Jahren als
Legitimation, um stufenweise ihre veränderte Politik in Deutschland
durchzusetzen.[55]
Ein Fernziel der UdSSR bestand wohl darin, in Deutschland ihr eigenes
System zu installieren. Nur dadurch glaubte sie Faschismus und Militarismus
beseitigen zu können, die nach der sowjetischen Ideologie Folgen des
Kapitalismus und der bürgerlichen Staatsform waren.[56] Die
aktuellen Interessen der UdSSR verlangten 1945 jedoch eine andere Taktik. Die
Sowjetunion wollte eben nicht nur ihren Machtbereich erweitern und ihr
internationales Gewicht zu verstärken, sie benötigte auch nach den schweren
Kriegsverlusten Ruhe für den Wiederaufbau und sie brauchte Reparationen.
Zunächst war also die Zusammenarbeit mit den westlichen Alliierten
notwendig. Daher sollte jeder Anschein einer kommunistischen Entwicklung oder
einer Übertragung des Sowjetsystems in Osteuropa und erst recht im gemeinsam
besetzten Deutschland vermieden werden.[57]
Ideologisch gestand Stalin deshalb allen kommunistischen Parteien einen eigenen
Weg zum Sozialismus zu und verzichtete auf eine sofortige Sowjetisierung, was
die Westmächte provoziert und die sowjetischen Reparationsansprüche gefährdet
hätte.[58]
In Bezug auf den Pazifikkrieg legte die Potsdamer Erklärung vom 26.Juli
1945 die offiziellen amerikanisch-britisch-chinesischen Bedingungen für die
Kapitulation des Kaiserreichs Japan fest. Die Potsdamer Erklärung wurde
von Präsident Harry S. Truman und Premierminister Winston Churchill im Rahmen
der Potsdamer Konferenz formuliert, von Generalissimo Chiang Kai-shek
telegrafisch mitunterzeichnet.[59]
4 Die Gliederung des
besetzten Deutschland
Deutschland in den Grenzen, die es von 1919 bis 1937 besessen hatte,
zerfiel in den Monaten, die der Potsdamer Konferenz folgten, in acht Teile:[60]
1.das von der Sowjetunion besetzte Gebiet um Königsberg,
in dem nur wenige tausend Deutsche zurückblieben, wurde als Gebiet Kaliningrad
in die russische Sozialistische Förderative Sowjetrepublik einbezogen, während
das Memelgebiet zur Litauischen Sowjetrepublik gehören sollte.
2.in dem unter polnische Verwaltung gestellten Gebiet,
das verwaltungsrechtlich in sechs Woiwodschaften aufgegliedert wurde, wohnten
weiterhin mehrere hunderttausende Deutsche, die nach und nach die polnische
Staatsangehörigkeit annahmen. Die Gebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie
umfassten ein Viertel des Reichsterritoriums. Ein weiteres Viertel des
Staatsgebietes von 1937 wurde von der Roten Armee verwaltet.
3.die sowjetische Besatzungszone. Ende Oktober lebten in
dieser Zone und dem Sowjetsektor von Berlin 18,35 Millionen Menschen. Die
Sowjetische Militäradministration (SMAD) in Berlin-Karlshorst gliederte ihre
Zone in die Länder Mecklenburg, Sachsen, Thüringen und die Provinzen
Brandenburg und Sachsen-Anhalt (letztere wurden nach dem Kontrollratsbeschluss
über die Liquidierung des preußischen Staates am 21.7.1947 in Länder
umgewandelt). Unter der Aufsicht der örtlichen Kommandanten der Roten Armee,
deren Verbände während des Einmarsches häufig der Kontrolle ihrer Befehlshaber
entglitten waren, entstanden in den Gemeinden deutsche Verwaltungsämter. Im
Juli 1945 setzte die SMAD Provinzial- und Landesverwaltungen ein. Noch vor
Abschluss der Potsdamer Konferenz schuf sie durch den Befehl Nr. 17 am 25.7.
elf Deutsche Verwaltungen – für Transport, Post- und Telegraphenwesen,
Brennstoff und Energieerzeugung, Handel und Versorgung, Industrie,
Landwirtschaft, Finanzen, Arbeit und Sozialwesen, Volksbildung, Justiz,
Gesundheitswesen im Bereich der gesamten sowjetischen Zone.
Auch in den westlichen Besatzungszonen begann eine Neustrukturierung.[61] Die
Ermordung des von den Alliierten eingesetzten Aachener Bürgermeisters durch
unerkannt entkommende deutsche Täter im März 1945 ließ die Besorgnis der
Alliierten wachsen, eine deutsche Untergrundbewegung könne die Bevölkerung
terrorisieren.[62] Diese Befürchtungen
erwiesen sich jedoch nach der Kapitulation als unbegründet. Das Oberkommando
der westlichen Streitkräfte musste auf Geheiß der Regierungen – gegen den
Willen General Eisenhowers – seine gemeinsamen Stäbe auflösen und seine
Kompetenzen an die drei neuen Militärregierungen abtreten. Eine Neugliederung
der deutschen Länder und Provinzen erschien vor allem angesichts der Auflösung
des preußischen Staates notwendig. Im Jahre 1946 bildete sich die
verwaltungsrechtliche Gestalt der westlichen Hälfte Deutschlands endgültig
heraus. Danach gehörten zur
4.amerikanischen Besatzungszone die Länder Bayern,
Groß-Hessen, Württemberg-Baden und die Enklave Bremen, der Zugang der
amerikanischen Truppen zum Meer. In Bayern wurde bereits am 28.5. 1945 Fritz
Schäffer, der letzte Vorsitzende der Bayerischen Volkspartei in der Weimarer
Republik, zum Ministerpräsidenten ernannt. Ihn löste allerdings schon nach drei
Monaten der Sozialdemokrat Wilhelm Hoegner ab, in dessen Kabinett Ludwig Erhard
das Wirtschaftsministerium übernahm.
In Württemberg-Baden wurde der Liberale Reinhold Maier Ministerpräsident.
Hessens erster Ministerpräsident wurde Karl Geiler, ein Heidelberger
Historiker. Im Oktober 1945 schlossen sich die drei Regierungschefs in
Stuttgart zu einem Länderrat zusammen, der durch einstimmige Beschlüsse eine
Rechts- und Verwaltungsgleichheit der drei Länder sichern sollte. Die
Ministerpräsidenten verabredeten, sich an jedem ersten Dienstag eines Monats zu
treffen und ein Direktorium (bestehend aus je einem Regierungsmitglied, einem
Bevollmächtigten der Ministerpräsidenten und dem Generalsekretär) zu berufen.
Ein Sekretariat mit neun Fachabteilungen und zahlreichen Ausschüssen sollte
seinen ständigen Sitz in Stuttgart haben und mit dem Coordinating Office der
amerikanischen Militärregierung zusammenwirken. Bremen, zu dessen
Senatspräsident der Sozialdemokrat Kaisen berufen wurde, konnte erst ab Februar
1947 zum Länderrat gehören.
5.Die britische Zone bestand aus den Ländern
Schleswig-Holstein (erster Ministerpräsident der christlich-demokratische
Theodor Steltzer), Hamburg (Bürgermeister Petersen), Nordrhein-Westfalen
(Ministerpräsident der parteilose Rudolf Amelunxen) und Niedersachsen. Zu
diesem neuen Land schlossen die Briten die Länder Hannover, Braunschweig und
Oldenburg zusammen; Niedersachsens Ministerpräsident wurde im Oktober der
Sozialdemokrat Kopf.
Mitte Februar 1946 schuf die britische Militärregierung eine beratende
deutsche Körperschaft – den Zonenbeirat in Hamburg. Seine mindestens einmal
monatlich tagenden, mit einfacher Stimmenmehrheit beschließenden 32 Mitglieder
sollten der Militärregierung fachliche Ratschläge vor allem in jenen Bereichen
erteilen, die der Kompetenz der Landesregierungen entzogen waren
(Währungsfragen, Verkehrsprobleme, Außenhandel, Strafrecht und
Strafverfahrensrecht).
6.Das Saargebiet gehörte ursprünglich zur französischen
Zone. Frankreich schickte sich jedoch bald an, die Saar aus der Besatzungszone
herauszulösen, einem Sonderstatut zu unterstellen, das nicht von allen vier
Mächten gebilligt wurde, und schließlich wirtschaftlich eng mit dem
französischen Staatsgebiet zu verbinden. Frankreich hoffte, auf diese Weise
vollendete Tatsachen zu schaffen, die durch den Friedensvertrag nur noch
sanktioniert werden sollten. Im Unterschied zu dem sowjetisch-polnischen
Vorgehen im Osten konnte die knapp eine Million Menschen umfassende
Saarbevölkerung jedoch in ihrer Heimat bleiben. Grenzveränderungen vergrößerten
in den folgenden Jahren das Saargebiet, so wie es im Versailler Vertrag
umrissen worden war, um etwa ein Drittel auf Kosten des rheinland-pfälzischen
Territoriums. Politische Kräfte, die sich einem Anschluss der Saar an
Frankreich widersetzten, durften sich nicht entfalten. Der Vorsitzende der
Christlichen Volkspartei des Saargebietes, Johann Hoffmann, der bereits am
09.05.1945 die wirtschaftliche Angliederung an Frankreich gefordert hatte,
übernahm 1947 die Regierungsgeschäfte.
7.Berlin, die Hauptstadt Deutschlands, wurde – gemäß
alliierten Vereinbarungen vom 12.09 und 14.11.1944 – in vier Sektoren
aufgeteilt und von einer Alliierten Kommandantur verwaltet:[63] „Es
ist aufschlußreich, daß in allen diesen Dokumenten die gemeinsame Besetzung
Berlin stand, daß aber in keinem der Zugang garantiert oder besondere Rechte
zum Verkehr auf den Straßen-, Schienen- oder Luftwege festgelegt wurden.“
Die westlichen Diplomaten in der Europäischen Beratungskommission hatten
zwar über diese Unterlassung beraten, waren aber zu dem Ergebnis gelangt, „das
Recht in Berlin zu sein, schließe das Zugangsrecht mit ein; es werde nur
Verwirrung stiften, die Angelegenheit in Zusammenhang mit der Vereinbarung zur
Sprache zu bringen, (…) man würde damit sowjetisches Misstrauen erregen und die
Verständigung noch schwieriger machen.“ Unmittelbar vor der Verlegung der
westlichen Truppen nach Berlin kam es zu einer ersten „lebhaften
Auseinandersetzung über die Verkehrswege von der englischen und amerikanischen
Zone zu den entsprechenden Sektoren in Berlin (…) daraufhin erklärten sich die
Russen bereit, eine Straße und eine Eisenbahnlinie zuzuteilen, auf denen
Engländer und Amerikaner das uneingeschränkte Verkehrsrecht haben sollten; die
Verantwortung für die Instandhaltung und Kontrolle behielten dagegen die
Russen.“[64] – so berichtete
Montgomery, während General Clay das Ergebnis der nicht protokollierten
Besprechung am 29. Juni in einer Notiz festhielt:[65] „Es
wurde vereinbart, daß aller Verkehr – Luft, Straße, Schiene (…) frei sein
sollte von Grenzkontrollen oder der Kontrolle durch Zollbeamte oder
militärischen Behörden. Unmöglich konnte ich voraussehen, daß die Sowjets eines
Tages auf Grenz- und Zollkontrollen bestehen würden, um sie als Vorwand für die
einleitenden Maßnahmen zur Verhängung der Blockade über Berlin zu benutzen.“
Der sowjetische Sektor umfasste acht Bezirke (Mitte, Prenzlauer Berg,
Friedrichshain, Treptow, Köpenick, Lichtenberg, Weißensee, Pankow) mit 45,6
Prozent der Fläche und 36,8 Prozent der Einwohner Berlins, das im August 1945
2,8 Millionen Menschen zählte. Zum amerikanischen Sektor gehörten sechs Bezirke
(Kreuzberg, Zehlendorf, Schöneberg, Steglitz, Tempelhof, Neukölln), zum
britischen vier (Tiergarten, Charlottenburg, Spandau, Wilmersdorf) und zum
französischen zwei Bezirke (Wedding, Reinickendorf).[66]
Noch vor dem Einzug der westlichen Truppen ging der sowjetische
Stadtkommandant Bersarin, mit großer Energie daran, eine deutsche Verwaltung zu
errichten.[67] Am 17. Mai gab der neu
ernannte Oberbürgermeister Arthur Werner die Zusammensetzung des Magistrats
bekannt: neun der 18 Stadträte, darunter die Abteilungsleiter für
Personalfragen, Volksbildung und Arbeitseinsatz waren Kommunisten, die sich
eines schon im Mai geschaffenen Systems von Straßen-, Block- und
Vertrauensleuten bedienten, um sowjetische Befehle und eigene Absichten
durchzusetzen. Dem Magistrat hatten sich aber auch Männer aus den früheren
demokratischen Parteien angeschlossen – so der für das Berliner Ernährungswesen
verantwortliche Andreas Hermes. Der Architekt Professor Scharoun war Stadtrat
für Bau- und Wohnungswesen, der Chirurg Ferdinand Sauerbruch Stadtrat für
Gesundheitswesen geworden.
In allen Bezirken ernannten die Sowjets rasch Bezirksbürgermeister als
Leiter der jeweils aus neun Abteilungen bestehenden Bezirksämter.[68]
Schon im August sahen sich die Kommandanten in den Westsektoren gezwungen,
gegen die von den Sowjets eingesetzten Obleute einzuschreiten und die
Zusammensetzung der ihnen unterstellten Bezirksämter zu verändern.
Berlin war nicht nur Sitz der Alliierten Kommandantur und des Kontrollrates,
sondern auch Residenz von 37 Militärmissionen, über 30 Konsulaten und den 11
Zentralverwaltungen der Sowjetzone.[69]
Am 10.6.1945 gestattete die Sowjetische Militäradministration (SMAD) mit
dem Befehl Nr.2 die Bildung politischer Parteien und die Gründung von
Gewerkschaften. Der SMAD-Befehl ging davon aus, dass „die Bildung und Tätigkeit
aller antifaschistischen Parteien zu erlauben sei, die sich die endgültige
Ausrottung der Überreste des Faschismus und die Festigung der Grundlagen der
Demokratie und der bürgerlichen Freiheiten (…) zum Ziel setzen.“[70] Die
Erziehung zum Antifaschismus wurde in der Folgezeit zu einem Stützpfeiler des
Staates, was sowohl die SBZ und später die DDR betraf.[71]
Während Großindustriellen oder Junkern die Hauptverantwortung für den
Nationalsozialismus zugeschrieben wurden und Vertreter des Mittelstandes häufig
als nominelle NSDAP-Mitglieder oder Mitläufer eingestuft wurden, wurde der
Arbeiterklasse ein antifaschistischer Mythos zugesprochen. [72] Die
Heroisierung der Arbeiterklasse fand besonders nach der Gründung der SED 1946
Verbreitung, in der die Arbeiterklasse Immunität und prinzipiell
antifaschistisches Engagement gegen den Nationalsozialismus bescheinigt wurde.[73]
So wurden Millionen Menschen, die das NS-Regime unterstützt und gestützt
hatten, sozusagen von jeglicher Verantwortung für Krieg, Völkermord und den
Holocaust freigesprochen:[74]
„Während Großindustriellen, Junkern und Militärs aus guten Gründen die
Hauptverantwortung für den Nationalsozialismus zugeschrieben und Angehörige der
Mittelklasse meist als Mitläufer eingestuft wurden, erhielt die Arbeiterklasse
einen antifaschistischen Mythos zugesprochen, der ihre politische Führungsrolle
in der SBZ untermauern sollte. Besonders nach der Gründung der SED im Frühjahr
1946 fanden Darstellungen Verbreitung, in denen die Arbeiterschaft durchgehend
Immunität und prinzipielle Gegnerschaft gegenüber dem Nationalsozialismus
bescheinigt wurden.“
5 Fazit
Das Ende des 2. Weltkrieges bedeutete den vollständigen Zusammenbruch des
nationalsozialistischen Staates und damit verbunden die Auflösung aller
überkommenen Ordnung. Die von den alliierten Armeen befreiten
Konzentrationslager erhüllten eine kaum zu beschreibende Menschenverachtung und
das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Vernichtungslogik. Insgesamt kamen
in den Konzentrationslagern mindestens zwei Millionen Menschen ums Leben.
Schon während des 2. Weltkrieges waren sich die Alliierten darin einig,
Deutschland für alle Zeiten als möglichen Kriegsgegner auszuschalten, seinen
Militarismus und seine Rüstungsindustrie zu zerstören sowie die
Verantwortungsträger der nationalsozialistischen Herrschaft vor ein
Kriegsverbrechergericht zu stellen.
Der US-Präsident Roosevelt verkündete zum
Abschluss der Konferenz in Casablanca im Sommer 1943 als vorrangiges Kriegsziel
die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches, Italiens und Japans
(„unconditional surrender“). Angestrebt werde nicht die Vernichtung der Völker,
sondern die Zerstörung ihrer Kriegsmacht und ihrer auf Eroberung und
Unterjochung anderer Länder ausgerichteten Weltanschauung.
Die Einsetzung dieser Kommission zum Studium der alliierten
Nachkriegspolitik war wenige Wochen vor der Teheraner Konferenz der
Regierungschefs von den Außenministern Hull, Eden und Molotow auf ihrer
Moskauer Tagung beschlossen worden.
Auf der Konferenz in Teheran im November 1943 einigten sich Präsident
Roosevelt, Premierminister Churchill und der sowjetische StaatschefStalin darauf, die Curzon-Linie als
polnisch-sowjetische Grenze anzuerkennen, Polen im Westen bis zur Oder-Linie
vorrücken zu lassen, die Regierungschefs erzielten jedoch keine Einigung und
vertagten weitere Beschlüsse auf zukünftige Verhandlungen.
Auf der Konferenz in Jalta wurde beschlossen, dass die Streitkräfte
Frankreichs, der Sowjetunion, der USA und Großbritanniens je eine besondere
Zone Deutschlands besetzen. Der Plan sah eine koordinierte Verwaltung und
Kontrolle durch eine Zentralkommission mit Sitz in Berlin vor, die aus den
Oberbefehlshabern der vier Mächte besteht. Wie bereits die frühere Konferenz
von Teheran ließ auch die Konferenz von Jalta viel Auslegungsspielraum offen.
Nur über eine bedingungslose Kapitulation und die Entnazifizierung sowie die
Entmilitarisierung Deutschlands war man sich von vornherein einig. Definitive
Absprachen, Einzelheiten über die Abtretung der deutschen Ostgebiete oder die
künftige polnische Westgrenze wurden nicht getroffen. Machtpolitische
Erwägungen und Taktik bestimmten die Gespräche der Verbündeten, da der Krieg
gegen das nationalsozialistische Deutschland seinem Ende entgegenging und die
Erörterung der Nachkriegsordnung nun erörtert werden musste.
Frankreich, das seine Vertreter in die Europäische Beratungskommission
entsandt und die Deklarationen vom 5. Juni mit unterzeichnet hatte, war zur
Potsdamer Konferenz nicht hinzugezogen worden. Die wichtigsten Vereinbarungen
bestanden darin, Deutschland vollständig zu entmilitarisieren und alle
nationalsozialistischen Organisationen, Gesetze und Einflüsse auf die Politik
und Wirtschaft zu beseitigen. Bis auf weiteres sollte keine zentrale deutsche
Regierung geschaffen werden. Das Kernanliegen der Grundsätze war die Aufteilung
des Deutschen Reiches in Besatzungszonen. Während Amerikaner und Briten das
besiegte Land erst wieder aufbauen wollten, beharrte die Sowjetunion auf
sofortige Reparationen. Als Kompromiss schlugen die Amerikaner vor, Deutschland
zu teilen. Damit könne jede Siegermacht in ihrer Besatzungszone die eigenen
Vorstellungen verwirklichen. Dieser Kompromiss wurde nach zähen Verhandlungen
angenommen. Jede der vier Mächte (USA, UdSSR, Großbritannien und Frankreich)
sollte jeweils politische Handlungsfreiheit in ihrer Zone erhalten. In
Verbindung mit dem Prinzip der Einstimmigkeit der Entscheidungen im Alliierten
Kontrollrat bedeutete diese Formulierung, dass die einzelnen Besatzungsmächte
in ihren jeweiligen Zonen in der Lage waren, eine völlig eigenständige Politik
zu betreiben, ohne dass der Kontrollrat sie daran hindern konnte.
Die Demilitarisierung hatte den vollständigen Abbau der Armee und die
Abschaffung jeglicher deutschen Rüstungsindustrie zum Ziel, damit von
Deutschland nie wieder die Gefahr eines militärischen Angriffs ausgehen konnte.
Dieser Punkt konnte in der Praxis nicht lange durchgehalten werden.
Aufgrund des Kalten Krieges und der damit verbundenen gegenseitigen
Drohungen sahen sich aber beide deutsche Staaten im Rahmen ihrer Bündnisse zur
Wiederbewaffnung gezwungen. In der Bundesrepublik Deutschland wurde dazu die
Rüstungsproduktion wieder aufgenommen und die Bundeswehr und in der DDR die
Nationale Volksarmee (NVA) gegründet.
Die endgültige Umgestaltung des deutschen politischen Lebens auf
demokratischer Grundlage sollte vorbereitet, in ganz Deutschland sollten alle
demokratischen Parteien und Gewerkschaften erlaubt und gefördert werden.
Die Bildungs- und Schulpolitikin
Deutschland sollte demokratisiert und von den Alliiertenüberwacht werden. Ein Austausch der alten
nationalsozialistischen Lehrer sollte vorgenommenund diese durch unbelastete Personen ersetzt
werden. Ziel der Dezentralisierung war die Übertragung von politischen
Aufgaben, Zuständigkeiten, Ressourcen und Entscheidungsbefugnissen an mittlere
(z.B. Provinzen, Distrikte, Regionen) und untere Ebenen (Städte,
Gemeinden, Dörfer).
Berlin sollte von einer Interalliierten Behörde, bestehend aus den vier
Stadtkommandanten, unter Aufsicht des Kontrollrates verwaltet werden.
Die Konferenz stimmte grundsätzlich dem Vorschlag der Sowjetregierung
hinsichtlich der endgültigen Übergabe der Stadt Königsberg und des anliegenden
Gebietes an die Sowjetunion zu. Die Westgrenze Polens wurde bis zur
Oder-Neiße-Linie vorgeschoben, was den endgültigen Verlust Deutschlands auf
seine Ostgebiete bedeutete.
Die Potsdamer Erklärung wurde von Präsident Harry S. Truman und
Premierminister Winston Churchill im Rahmen der Potsdamer Konferenz formuliert,
vom chinesischen Generalissimo Chiang Kai-shek telegrafisch mitunterzeichnet.
Da keine gemeinsame Besatzungspolitik
ausgehandelt werden konnte, läutete die Potsdamer Konferenz zwar das Ende des
Zweiten Weltkrieges, aber auch den Anfang des Kalten Krieges ein.
Am 25. April
1945 begann in San Francisco die Gründungskonferenz der UNO, die als Nachfolger
des gescheiterten Völkerbundes galt. Vertreter von 51 Staaten erarbeiteten die
endgültige Charta der Vereinten Nationen, die im Juni unterzeichnet wurde. Als
Gründungstag der Vereinten Nationen (UNO) gilt der 24. Oktober 1945, der Tag
der Ratifizierung der Charta durch die fünf ständigen Mitglieder des
Weltsicherheitsrats, China, Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion und USA.
Die erste Sitzung der Generalversammlung fand am 10. Januar 1946 in London
statt. Teilnehmer waren die Delegierten der 51 Staaten, die bis dahin der UNO
beigetreten waren. In jenem Jahr trat auch erstmals der Sicherheitsrat zusammen
und die erste Resolution der UNO wurde verabschiedet, bezeichnenderweise zur
Vernichtung von Atomwaffen.
Die Sowjetische Militäradministration (SMAD) in Berlin-Karlshorst
gliederte ihre Zone in die Länder Mecklenburg, Sachsen, Thüringen sowie die
Provinzen Brandenburg und Sachsen-Anhalt, die nach einem Kontrollratsbeschluss
1947 in Länder umgewandelt wurden. Der sowjetische Sektor in Berlin bestand aus
acht Bezirken (Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Treptow, Köpenick,
Lichtenberg, Weißensee, Pankow).[75]
Unter der Aufsicht der örtlichen Kommandanten der Roten Armee entstanden in den
Gemeinden deutsche Verwaltungsämter. Im Juli 1945 setzte die SMAD Provinzial-
und Landesverwaltungen ein.
Die Ländergliederung im Nachkriegsdeutschland sollte im Wesentlichen drei
Prinzipien folgen: Die politisch-administrativen Strukturen sollten gemäß den
Vereinbarungen des Potsdamer Abkommens dezentralisiert und strikt von unten
nach oben aufgebaut sein. Das militaristische Preußen als Zentralstaat des Deutschen
Reiches sollte nicht wiederhergestellt werden. Enklaven und Exklaven sollten
nicht weiterbestehen.
Eine „Befreiung“ wurde nur in der sowjetischen Besatzungszone öffentlich
propagiert[76], in der westdeutschen
Erinnerungspolitik und öffentlichen Diskussionskultur tauchte der Begriff erst
viel später auf. Eben nicht für die Mehrheit, die ihre Hoffnung eher auf einen
deutschen „Endsieg“ gesetzt hatte, aber für kleinere Gruppen war es durchaus
eine reale Befreiung gewesen: für die Insassen der Konzentrationslager, für die
in der Zeit des Nationalsozialismus politisch Verfolgten wie Sozialdemokraten,
Kommunisten, Pazifisten, Christen oder für ausländische Zwangsarbeiter oder
Kriegsgefangene. In der deutschen Bevölkerung wurde zwar das Ende des Krieges
goutiert, aber dort wurde eher von einer „Niederlage Deutschlands“ und von der
„Potsdamer Siegerjustiz“ gesprochen.[77]
Der Zweite Weltkrieg veränderte grundlegend die politischen und sozialen
Strukturen der Welt. Die Organisation der UN wurde gegründet, deren ständige
Mitglieder im Sicherheitsrat die Hauptsiegermächte des Zweiten Weltkriegs, USA,
Sowjetunion, China, Großbritannien und Frankreich, wurden. Die USA und die
Sowjetunion wurden zu Supermächten, deren Rivalität zum Kalten Krieg führte.
Die europäischen Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich verloren ihre
Großmachtstellung, und die meisten ihrer afrikanischen und asiatischen Kolonien
wurden de facto unabhängig.
6 Literatur
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– Dokumente von 1945–1989, München 1990
Bauerkämper, A. (Hrsg.): „Junkerland in Bauernhand“? Durchführung,
Auswirkungen und Stellenwert der Bodenreform in der Sowjetischen
Besatzungszone, Berlin 1996
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Wien 1985
Conte, A.: Die
Teilung der Welt – Jalta 1945, Düsseldorf 1965
Danyel, J./Groehler, O./Kessler, M.: Antifaschismus und Verdrängung.
Zum Umgang mit der NS-Vergangenheit in der DDR, in: Kocka, J./Sobrow, M.
(Hrsg.): Die DDR als Geschichte. Fragen-Hypotheken-Perspektiven, Berlin 1994,
S. 148-152
Dimitroff, G.: Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der
Kommunistischen Internationalen im Kampf für die Einheit der Arbeiterklasse
gegen den Faschismus vom 2.8.1935, in: Institut für Marxismus-Leninismus beim
ZK der SED (Hrsg.): VII. Kongreß der Kommunistischen Internationalen,
Frankfurt/Main 1975
Dülffer, J.: Jalta,
4. Februar 1945, der Zweite Weltkrieg und die Entstehung der bipolaren Welt, München 1998
Erdmann, K.D.: Das
Ende des Reiches und die Entstehung der Republik Österreich, der Bundesrepublik
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[1] Leonhard, W.: Die
Revolution entlässt ihre Kinder, Köln/Berlin 1955, S. 11
[2] Danyel, J./Groehler,
O./Kessler, M.: Antifaschismus und Verdrängung. Zum Umgang mit der
NS-Vergangenheit in der DDR, in: Kocka, J./Sobrow, M. (Hrsg.): Die DDR als
Geschichte. Fragen-Hypotheken-Perspektiven, Berlin 1994, S. 148-152, S. 148
[3] Schöneberg, K.: Das
Schicksalsjahr 1945, München 1999, S. 34
[4] Hüttmann,
J.: DDR-Geschichte und ihre Forscher. Akteure und Konjunkturen der
bundesdeutschen DDR-Forschung, Berlin 2008, S. 175
[5] Ebd., S. 48f
[6] Marienfeld, W.: Konferenzen
über Deutschland. Die alliierte Deutschlandplanung und -politik 1941–1949,
Hannover 1963, S. 20f
[7] Ebd., S. 22
[8] Ebd., S. 23
[9] Anfang 1943 war die militärische Lage zunehmend schlecht, in Nordafrika
waren die Achsenmächte in die Defensive geraten und an der Ostfront war die 6.
Armee in Stalingrad eingekesselt. Goebbels drängte auf eine Intensivierung der
Kriegswirtschaft (des sogenannten totalen
Krieges) und schlug Hitler in einer Denkschrift vor, „Faulenzer und Parasiten“
wie die „Töchter der Plutokraten“ zur Arbeit in der Kriegswirtschaft zu zwingen
und die Zivilwirtschaft durch Stillegungsverfügungen zuvorderst für
Luxusgaststätten, Modesalons und Läden zugunsten der Kriegswirtschaft zu
verkleinern. Beeinflusst von der Dolchstoßlegende war Hitler jedoch der
Ansicht, dass das deutsche Volk der Wehrmacht in den Rücken fallen könnte, wenn
die Zivilgesellschaft in ihrem Konsum allzu sehr beschränkt würde. Goebbels
spekulierte auch darauf als Manager des totalen Krieges zum zweiten Mann im
NS-Staat aufzurücken. Er plante die Sportpalastrede zu dem Zweck auf Hitler
Druck auszuüben. Indem er das Volk auf radikale Maßnahmen vorbereitet, glaubte
er Hitler auf seine Linie festlegen zu können. Die Rede selbst war detailliert
inszeniert, Goebbels hatte das Publikum auf treueste Parteianhänger hin
handverlesen, Sprechchöre studierten Slogans ein, eine Hundertschaft wurde
instruiert, wann und wie lange sie applaudieren sollten.
[10] Marienfeld, W.: Konferenzen
über Deutschland. Die alliierte Deutschlandplanung und -politik 1941–1949,
Hannover 1963, S. 24
[11] Müller, N.: Stalins
Friedensziele und die Kontinuität der sowjetischen Deutschlandpolitik 1941–1953,
in: Jürgen Zarusky (Hrsg.): Stalin und
die Deutschen. Neue Beiträge der Forschung. Oldenbourg, München 2006, S.
131–158, hier S. 132ff
[12] Ebd.,S. 139
[13] Marienfeld, W.: Konferenzen
über Deutschland. Die alliierte Deutschlandplanung und -politik 1941–1949,
Hannover 1963, S. 45
[14] Ebd., S. 56
[15] Ebd., S. 78
[16] Zitiert aus Graml, H.: Die
Allierten und die Teilung Deutschlands. Konflikte und Entscheidungen 1941-1948,
Hamburg 1985, S. 100f
[17] Hüttmann,
J.: DDR-Geschichte und ihre Forscher. Akteure und Konjunkturen der
bundesdeutschen DDR-Forschung, Berlin 2008, S. 179
[18]Chopin, H.: The
conference of Yalta, Wien 1985, S. 36f
[19] Grennmann, A.: Die
Anfänge des Kalten Krieges und die Blockkonfrontation USA-Sowjetunion, Berlin
1987, S. 35
[20] Conte, A.: Die
Teilung der Welt – Jalta 1945, Düsseldorf 1965, S. 75
[21] Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der UdSSR
(Hrsg.): Die Teheraner Konferenz 1943
(Teheran, Jalta, Potsdam. Konferenzdokumente der Sowjetunion, Bd. 1), Köln
1986, S. 89ff
[22] Müller, N.: Stalins
Friedensziele und die Kontinuität der sowjetischen Deutschlandpolitik 1941–1953,
in: Jürgen Zarusky (Hrsg.): Stalin und
die Deutschen. Neue Beiträge der Forschung. Oldenbourg, München 2006, ,
S. 131–158, hier S. 138, hier S. 134
[23] Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der UdSSR
(Hrsg.): Die Teheraner Konferenz 1943
(Teheran, Jalta, Potsdam. Konferenzdokumente der Sowjetunion, Bd. 1), Köln
1986, S. 95f
[24] Müller, N.: Stalins
Friedensziele und die Kontinuität der sowjetischen Deutschlandpolitik 1941–1953,
in: Jürgen Zarusky (Hrsg.): Stalin und
die Deutschen. Neue Beiträge der Forschung. Oldenbourg, München 2006, ,
S. 131–158, hier S. 138
[25] Schöneburg, K.-H./Mand,
R.: Vom Werden unseres Staates. Eine Chronik. Band 1: 1945-1949, Berlin (Ost)
1966, S. 102
[26] Ebd., S. 105
[27] Ebd., S. 108
[28] Müller, N.: Stalins
Friedensziele und die Kontinuität der sowjetischen Deutschlandpolitik 1941–1953,
in: Jürgen Zarusky (Hrsg.): Stalin und
die Deutschen. Neue Beiträge der Forschung. Oldenbourg, München 2006, ,
S. 131–158, hier S. 140
[29] Schöneburg, K.-H./Mand,
R.: Vom Werden unseres Staates. Eine Chronik. Band 1: 1945-1949, Berlin (Ost)
1966 S. 115
[30] Dülffer, J.: Jalta,
4. Februar 1945, der Zweite Weltkrieg und die Entstehung der bipolaren Welt, München 1998, S. 30
[31]
Olsen, G.: Germany after the Second World War, Boston 1991, S. 17
[32] Danyel, J./Groehler,
O./Kessler, M.: Antifaschismus und Verdrängung. Zum Umgang mit der
NS-Vergangenheit in der DDR, in: Kocka, J./Sobrow, M. (Hrsg.): Die DDR als
Geschichte. Fragen-Hypotheken-Perspektiven, Berlin 1994, S. 148-152, S. 149
[33] Schöneburg, K.-H./Mand,
R.: Vom Werden unseres Staates. Eine Chronik. Band 1: 1945-1949, Berlin (Ost)
1966, S. 17
[34] Danyel, J./Groehler,
O./Kessler, M.: Antifaschismus und Verdrängung. Zum Umgang mit der
NS-Vergangenheit in der DDR, in: Kocka, J./Sobrow, M. (Hrsg.): Die DDR als
Geschichte. Fragen-Hypotheken-Perspektiven, Berlin 1994, S. 148-152, S. 149
[35] Dülffer, J.: Jalta,
4. Februar 1945, der Zweite Weltkrieg und die Entstehung der bipolaren Welt, München 1998, S: 65ff
[36] Ebd., S. 18
[37] Hohlfeld, J.(Hrsg.):
Dokumente der deutschen Politik und Geschichte von 1948 bis zur Gegenwart, 8
Bände, Berlin 1951ff, S. 3
[38] Ebd. S. 8f
[39] Danyel, J./Groehler,
O./Kessler, M.: Antifaschismus und Verdrängung. Zum Umgang mit der
NS-Vergangenheit in der DDR, in: Kocka, J./Sobrow, M. (Hrsg.): Die DDR als
Geschichte. Fragen-Hypotheken-Perspektiven, Berlin 1994, S. 148-152, S. 148
[40] Erdmann, K.D.: Das
Ende des Reiches und die Entstehung der Republik Österreich, der Bundesrepublik
Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, 9. Auflage,
München 1999, S. 34
[41] Zitiert aus Müller, P.:
Deutschland 1945-1949, Berlin 1997, S. 78f
[42] Leonhard, W.: Die
Revolution entlässt ihre Kinder, Köln/Berlin 1955, S. 29
[43] Ebd., S. 87
[44] Ebd., S. 88
[45] Schöneburg, K.-H./Mand,
R.: Vom Werden unseres Staates. Eine Chronik. Band 1: 1945-1949, Berlin (Ost)
1966, S. 24
[46] Urban, T.: Der Verlust. Die Vertreibung der Deutschen
und der Polen im 20. Jahrhundert. München 2004, S. 119
[47] Zitiert aus Schubarth,
W./Schmidt, T.: „Sieger der Geschichte“. Verordneter Antifaschismus und die
Folgen, in: Heinemann, K.-H./Schubarth, W. (Hrsg.): Der antifaschistische Staat
entlässt seine Kinder. Jugend und Rechtextremismus in Ostdeutschland, Köln
1992, S. 12-18, hier S. 13
[48] Hohlfeld, Dokumente der
deutschen Politik und Geschichte von 1948 bis zur Gegenwart, a.a.O., S. 26ff
[49] Ebd., S. 31f
[50] Ebd., S. 33
[51] Schöneburg, K.-H./Mand,
R.: Vom Werden unseres Staates. Eine Chronik. Band 1: 1945-1949, Berlin (Ost)
1966, S. 109
[52] Ebd., S. 33
[53]Zitiert aus Moseley, I.: Die Friedenspläne
der Allierten, New York 1997, S. 32
[54] Fischer, A. (Hrsg.), Teheran, Jalta, Potsdam. Die sowjetischen
Protokolle von den Kriegskonferenzen der „Großen Drei“. 2. Aufl., Köln
1973, S.265
[55] Bauerkämper, A. (Hrsg.):
„Junkerland in Bauernhand“? Durchführung, Auswirkungen und Stellenwert der
Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone, Berlin 1996, S. 46
[56] Danyel, J./Groehler,
O./Kessler, M.: Antifaschismus und Verdrängung. Zum Umgang mit der
NS-Vergangenheit in der DDR, in: Kocka, J./Sobrow, M. (Hrsg.): Die DDR als
Geschichte. Fragen-Hypotheken-Perspektiven, Berlin 1994, S. 148-152, S. 148
[57] Erdmann, K.D.: Das
Ende des Reiches und die Entstehung der Republik Österreich, der Bundesrepublik
Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, 9. Auflage,
München 1999, S. 44
[58] Leonhard, W.: Die Revolution
entlässt ihre Kinder, Köln/Berlin 1955, S. 27
[59] Fischer, A. (Hrsg.), Teheran, Jalta, Potsdam. Die sowjetischen
Protokolle von den Kriegskonferenzen der „Großen Drei“. 2. Aufl., Köln
1973, S.277
[60] Müller, Deutschland
1945-1949, a.a.O., S. 59ff
[61] Auswärtiges Amt (Hrsg.): Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland
– Dokumente von 1945–1989, München 1990, S. 128
[62] Schubarth, W./Schmidt,
T.: „Sieger der Geschichte“. Verordneter Antifaschismus und die Folgen, in:
Heinemann, K.-H./Schubarth, W. (Hrsg.): Der antifaschistische Staat entlässt
seine Kinder. Jugend und Rechtextremismus in Ostdeutschland, Köln 1992, S.
12-18, hier S. 12f
[63] Ebd., S. 75
[64] Forschungsinstitut der
Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (Hrsg.): Dokumente zur
Berlinfrage, München 1959, S. 34
[65] Ebd., S. 43
[66] Müller, Deutschland
1945-1949, a.a.O., S. 122f
[67] Schöneburg, K.-H./Mand,
R.: Vom Werden unseres Staates. Eine Chronik. Band 1: 1945-1949, Berlin (Ost)
1966, S. 36
[68] Erdmann, K.D.: Das
Ende des Reiches und die Entstehung der Republik Österreich, der Bundesrepublik
Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, 9. Auflage,
München 1999, S. 60
[69] Ebd., S. 70
[70] von Siegler, H.:
Wiedervereinigung und Sicherheit Deutschlands. Eine dokumentarische
Diskussionsgrundlage, Bonn/Wien/Zürich 1963, S. 82
[71] Vgl. dazu Münkler, H.:
Antifaschismus und antifaschistischer Gründungsmythos der DDR, in: Aus Politik
und Zeitgeschichte 45/1998, S. 16ff. In diesem Zusammenhang ist auch auf
folgende Arbeiten hinzuweisen: Will, M.: Antifaschismus als Legitimation
staatlicher Herrschaft in der DDR, in: Bundesministerium des Innern (Hrsg.):
Bedeutung und Funktion des Antifaschismus, Bonn 1990; Menschel, S.:
Antifaschistischer Stalinismus, in: Rauschenbach, B. (Hrsg.): Erinnern,
Wiederholen, Durcharbeiten. Zur Psychoanalyse deutscher Wenden, Berlin 1992, S.
162-171
[72] Schubarth, W./Schmidt,
T.: „Sieger der Geschichte“. Verordneter Antifaschismus und die Folgen, in:
Heinemann, K.-H./Schubarth, W. (Hrsg.): Der antifaschistische Staat entlässt
seine Kinder. Jugend und Rechtextremismus in Ostdeutschland, Köln 1992, S.
12-18, hier S. 12f
[73] Dimitroff, G.: Die
Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunistischen Internationalen
im Kampf für die Einheit der Arbeiterklasse gegen den Faschismus vom 2.8.1935,
in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): VII. Kongreß der
Kommunistischen Internationalen, Frankfurt/Main 1975
[74] Schubarth, W./Schmidt,
T.: „Sieger der Geschichte“. Verordneter Antifaschismus und die Folgen, in:
Heinemann, K.H./Schubarth, W. (Hrsg.): Der antifaschistische Staat entlässt
seine Kinder, Köln 1992, S.12-28, hier S. 12f
[75] Lemke, M.: Die
Berlinkrise 1958 bis 1963. Interessen und Handlungsspielräume der SED im
Ost-West-Konflikt, Berlin 1995, S. 95
[76] Ebd.
[77] Schöneberg, K.: Das
Schicksalsjahr 1945, München 1999, S. 92ff
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