Erschienen in Ausgabe: No 121 (03/2016) | Letzte Änderung: 02.03.16 |
von Hans Gärtner
Wie entwickelt sich ein Regisseur? Wie sieht die
Theaterlandschaft von morgen aus? Wo liegen Risiken und Chancen der
Sprechbühnen? Was trennt Theater an festen Häusern von Theater der freien
Szene? – Diese und andere Fragen soll seit 12 Jahren das von der Landeshauptstadt
München, früher von E.ON, geförderte „Festival der jungen Regisseure: radikal
jung“ diskutieren und beantworten. Seit Anbeginn liegt die Durchführung des
einwöchigen Festivals (heuer vom 22. bis 30. April) beim Münchner Volkstheater.
Intendant Christian Stückl stellte mit Kulturreferent Hans-Georg Küppers,
Pressechef Frederik Mayet und Festivalleiter Kilian Engels das neue Programm
vor (s. Foto).
Stückl und Engels sind sich im Großen und Ganzen über Inhalt
und Angebot einig, nicht aberin der
Ausrichtung des Festivals: Mut zum Unfertigen oder nicht. Dabei zeichnet sich
doch jede ernsthafte künstlerische Unternehmung durch Offenheit aus, die aufs
Nichtfestgelegt-Sein mehr Augenmerk legt als auf strenge Einhaltung des
Geplanten.
Von den insgesamt 10 Produktionen – gesucht und gefunden
vornehmlich in der deutschsprachigen Theaterlandschaft vom Kuratorium Annette
Paulmann, Kilian Engels und C. Bernd Sucher – werden dieses Jahr erstmals sage
und schreibe sechs Uraufführungen präsentiert: „Flimmerskotom“ (22. 4.), „Regie
2“ (23. 4.), „Tyrannis“ (24. 4.), „J.U.D.I.T.H“ (26. 4.), „Raging Bull“ (27. 4.)
und „Schönheitsabend“ (30. 4.) sowie die Deutsche Erstaufführung des Stücks
„die unverheiratete“ (29. 4.). Die Ensembles hierfür kommen aus Berlin, Kassel,
Rouen, Mannheim und Freiburg. Einzelne Aufführungen werden im Lauf der
Festival-Woche wiederholt.
Hinzukommen Vorstellungen von Theatern aus Berlin, Gießen,
Lissabon, Gent und München: „Fräulein Julie“, „Katzelmacher“, „António e
Cleópatra“. Eine Party eröffnet am 22. 4. ab 21.30 Uhr das Festival, ein
Abschlussgespräch mit den Regisseuren und der Jury (17 Uhr), die Verleihung des
Publikumspreises (21.30 Uhr) und die Abschlussparty (ab 22.30 Uhr) beenden es.
Nach vielen Vorstellungen finden Publikumsgespräche mit der Regie statt.
Dem Münchner Kulturreferenten ist es wichtig, dass dieses
Festival, hinter dem er ganz und gar steht, das einzige „dialektische“ ist:
zwischen jung und radikal, zwischen Tradition und Innovation. Kilian Engels
will das Theater an sich als auch die Regie an Theatern thematisiert wissen
–mit Beispielen, die „radikal anders“
sind als gewohnt, mit Stücken, die ohne Sprache, ohne Männer, ohne
Scheinwerfer, sogar ohne Menschen auskommen.
Toller Flyer mit den genauen Terminen, Namen und Anliegen:
beim Münchner Volkstheater: www.muenchner-volkstheater.de.Ticket-Telefon:
089.5234655.
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