Rubrik: Welt | Letzte Änderung: 20.04.16 |
von Stefan Groß
Im amerikanischen Wahlkampf 2016 sollte er eigentlich keine Rolle spielen,
der Underdog Bernie Sanders. Noch vor einem Jahr wurde er für dieses Vorhaben
milde belächelt. Nun mischt er die US-Demokraten auf. Bei seinen
Wahlkampfauftritten gleicht die Stimmung Rockkonzerten. Sein Kernanliegen gleicht
einer „politischen Revolution“. Er will den Wohlstand in den USA gerechter
verteilen und den Einfluss reicher Wahlspender auf die Demokratie begrenzen,
Studiengebühren an staatlichen Universitäten abschaffen, den Mindestlohn auf 15
Dollar in der Stunde anheben und die Steuern für Reiche und die Wall Street
erhöhen. Bernie Sanders ist der Champion der kleinen Leute. Er betont immer
wieder, dass bei seinem Wahlkampf nicht Großspender wie bei seiner Kontrahentin
Hillary Clinton dahinterstecken. Sein Geld dagegen komme von Millionen von
Spendern aus dem Internet. Ausgerechnet der staatsgläubige Sanders erhält
finanzielle Unterstützung von den libertären Staatskritikern des Silicon Valley.
So können auch knallhartes Elitedenken und eine flauschige
Sozialromantik gehen Hand in Hand.
>> Kommentar zu diesem Artikel schreiben. <<
Um diesen Artikel zu kommentieren, melden Sie sich bitte hier an.