Erschienen in Ausgabe: Ohne Ausgabe | Letzte Änderung: 01.06.16 |
von München Filmfest
Die Oscar-prämierte Schauspielerin wird auf dem FILMFEST MÜNCHEN 2016 mit dem Ehrenpreis des Festivals ausgezeichnet.
Neben fünf Filmklassikern stellt Burstyn
zwei Folgen der Erfolgsserie "House of Cards" vor und ist in Todd
Solondz' "Wiener Dog" zu sehen.
Die US-amerikanische Schauspielerin Ellen Burstyn
wird 2016 mit dem CineMerit Award für ihre Verdienste um die Filmkunst
geehrt. Neben einem Oscar, einem Golden Globe, zwei Emmys und einem
Bafta hat Burstyn in ihrer bisherigen Karriere über 20 weitere
internationale Preise erhalten. Bis heute setzt sie sich als
Co-Direktorin des Actors Studios in New York für den Schauspielnachwuchs
ein. 2013 wurde sie außerdem in die American Theatre Hall of Fame
aufgenommen.
"Von der TV-Komödie über
die Theater-Verfilmung bis hin zu den Meisterwerken des New Hollywood,
Ellen Burstyns Arbeit ist nie vorhersehbar, aber immer meisterhaft", so Festivalleiterin Diana Iljine.
"Sie arbeitet seit über 60 Jahren als Schauspielerin und setzt sich
aktiv für den Filmnachwuchs ein - das sind große Verdienste um die
Filmkunst."
Ellen Burstyn wurde 1932
in Detroit, Michigan als Edna Rae Gillooly geboren. Ihre Karriere
startete sie als Model. 1955 war sie das erste Mal im Fernsehen zu sehen
- als Tänzerin in der "Jackie Gleason Show", bevor sie 1957 ihre erste
Rolle in "Fair Game" am Broadway übernahm. In Vincente Minnellis Film
"Goodbye Charlie" (1964) war sie neben Tony Curtis und Debbie Reynolds
in ihrer ersten wichtigen Rolle im Kino zu sehen. Ab 1963 studierte sie
am Actors Studio bei Lee Strasberg.
Der Durchbruch gelang Ellen Burstyn 1971 mit Peter Bogdanovichs "Die letzte Vorstellung". Im folgenden Jahr übernahm sie den Part der Mutter eines von Dämonen besessenen Mädchens im Horror-Klassiker "Der Exorzist"
von William Friedkin. Der durchschlagende Erfolg des Films, der mehr
als 100 Millionen Dollar einspielte, machte sie einem internationalen
Publikum bekannt. Für beide Rollen wurde sie für den Oscar nominiert.
Den Film "Alice lebt hier nicht mehr"
(1974) produzierte sie selbst und suchte sich den damals noch
unbekannten Martin Scorsese als Regisseur aus. Die Rolle einer
alleinerziehenden Mutter, die versucht sich und ihren Sohn über Wasser
zu halten, brachte Ellen Burstyn schließlich den Oscar als beste
Hauptdarstellerin ein. Für das Broadway-Stück "Same Time, Next Year"
erhielt sie im selben Jahr den Tony Award. Sie trat auch in der
gleichnamigen Verfilmung (1979) von Robert Mulligan auf und erhielt
dafür einen Golden Globe und ihre vierte Nominierung für einen Academy
Award. Die fünfte folgte 1981 für "Der starke Wille".
In den 1980er und
90er Jahren trat Ellen Burstyn vor allem in Fernsehserien auf. U.a. war
sie 1980 Gastgeberin der NBC-Comedy-Show "Saturday Night Live" und hatte
mit "The Ellen Burstyn Show" 1986/87 eine eigene Sitcom. Am Actors
Studio arbeitete sie als Schauspiellehrerin und übernahm nach dem Tod
von Gründer Lee Strasberg gemeinsam mit Al Pacino die künstlerische
Leitung (1982-88), die sie seit 2000 neben Pacino und Harvey Keitel
erneut innehat. Von 1982 bis 1985 war sie als erste Frau die Präsidentin
der Schauspieler-Gewerkschaft Actors' Equity Foundation.
2000 erhielt Ellen Burstyn für die Rolle der Diätpillenabhängigen Sara Goldfarb im Drogendrama "Requiem for a Dream"
von Darren Aronofsky ihre sechste Oscar- und siebte
Golden-Globe-Nominierung. Mit Aronofsky arbeitete sie 2006 erneut für
"The Fountain" zusammen.
In den 2000ern war
die Schauspielerin weiterhin in vielen Fernsehserien zu sehen. Sie
erhielt Emmy-Nominierungen für ihre Auftritte in "Mrs. Harris" (2006),
"Big Love" (2008) und "Flowers in the Attic" (2014). Schließlich wurde
sie 2009 für ihren Gastauftritt in "Law & Order: New York" und 2012
für ihre Rolle in der Miniserie "Political Animals" mit der begehrten
Trophäe ausgezeichnet. In der aktuellen vierten Staffel des
Netflix-Erfolgs "House of Cards" spielt sie Elizabeth
Hale, die eiskalte Schwiegermutter von Präsident Francis Underwood
(Kevin Spacey). Im Kino ist sie in großen Produktionen wie Oliver Stones
"W" (2008) oder Christopher Nolans "Interstellar (2014) zu sehen.
In München werden
zu ihren Ehren die Filme "Die letzte Vorstellung", "Der Exorzist -
Director's Cut", "Alice lebt hier nicht mehr", "Providence"
von Alain Resnais und "Requiem for a Dream" gezeigt, sowie zwei
aktuelle Folgen von "House of Cards". Außerdem ist sie neben Danny
DeVito, Greta Gerwig, Julie Delpy und Kieran Culkin Teil des Casts von
Todd Solondz' "Wiener Dog", der beim FILMFEST MÜNCHEN Premiere feiern wird.
Ellen Burstyn wird den CineMerit Award 2016 am 27. Juni persönlich entgegennehmen. Im Rahmen der Gala wird Martin Scorseses "Alice lebt hier nicht mehr" gezeigt. Beim kostenfreien Festival-Talk Filmmakers Live
stellt sich die Schauspielerin am 28. Juni 18 Uhr den Fragen von
Filmfans und Journalisten. Tickets für die Veranstaltungen gibt es ab
13. Juni online oder ab 16. Juni im Vorverkauf im Festivalzentrum
Gasteig.
Das komplette Programm des FILMFEST MÜNCHEN finden Sie ab 6. Juni 2016 unter filmfest-muenchen.de. Der Vorverkauf im WebShop startet am 13. Juni.
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